LSG Niedersachsen-Bremen - Urteil vom 22.12.2010
L 1 KR 81/10
Normen:
SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 4; SGB V § 37 Abs. 2; SGB V § 92 Abs 1 S. 2 Nr. 6; SGB XI § 14;
Vorinstanzen:
SG Braunschweig, - Vorinstanzaktenzeichen S 6 KR 310/07

Versorgung eines suprapubischen Katheters durch einen PflegedienstMedizinische Behandlungspflege nach § 37 Abs 2 SGB V und keine Grundpflege gem. § 14 SGB XI

LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 22.12.2010 - Aktenzeichen L 1 KR 81/10

DRsp Nr. 2011/7094

Versorgung eines suprapubischen Katheters durch einen PflegedienstMedizinische Behandlungspflege nach § 37 Abs 2 SGB V und keine Grundpflege gem. § 14 SGB XI

1. Ein Verbandswechsel als Versorgung eines suprapubischen Katheters (Künstliche Harnableitung durch Silikonkatheter durch die Bauchdecke) durch einen Pflegedienst bei nicht entzündeter Katheteraustrittstelle gehört zur medizinischen Behandlungspflege nach § 37 Abs 2 SGB V, auch wenn keine behandlungsbedürftige Wunde zu versorgen ist. 2. Diese Auslegung ist im Einklang mit den einschlägigen Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenversicherungen zur Wundversorgung nach § 92 Abs 1 Satz 2 Nr. 6, Abs 7 SGB V.

Die Berufung wird zurückgewiesen.

Die Beklagte hat dem Kläger die notwendigen außergerichtlichen Kosten des Berufungsverfahrens zu erstatten.

Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 4; SGB V § 37 Abs. 2; SGB V § 92 Abs 1 S. 2 Nr. 6; SGB XI § 14;

Tatbestand:

Der Kläger begehrt von der Beklagten die Erstattung von Kosten für die Versorgung eines suprapubischen Katheters (Künstliche Harnableitung durch Silikonkatheter durch die Bauchdecke) durch den Pflegedienst bei nicht entzündeter Katheteraustrittstelle. Streitig ist, ob diese Leistung der Grundpflege oder der medizinischen Behandlungspflege zuzuordnen ist.