BAG - Urteil vom 22.10.2015
2 AZR 720/14
Normen:
SGB IX § 85; SGB IX § 2; BGB § 134; EGBGB a.F. Art. 27; EGBGB Art. 30; EGBGB Art. 32; EGBGB Art. 34; EuGVVO a.F. Art. 24; SRÜ Art. 91; SRÜ Art. 92; AGG § 7; ZPO § 293; Codice civile Art. 2110; Codice civile Art. 1464;
Fundstellen:
AP SGB IX § 85 Nr. 13
BAGE 153, 138
BB 2016, 884
DB 2016, 7
EzA-SD 2016, 12
NZA 2016, 473
NZA-RR 2016, 5
Vorinstanzen:
LAG Mecklenburg-Vorpommern, vom 03.04.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 57/13
ArbG Rostock, vom 08.02.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 1588/10

Voraussetzungen der Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten MenschenBeteiligung des Integrationsamts

BAG, Urteil vom 22.10.2015 - Aktenzeichen 2 AZR 720/14

DRsp Nr. 2016/5820

Voraussetzungen der Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten Menschen Beteiligung des Integrationsamts

Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten Menschen bedarf nur dann der vorherigen Zustimmung des Integrationsamts gemäß § 85 SGB IX, wenn eine der Varianten des § 2 Abs. 2 SGB IX vorliegt und das Arbeitsverhältnis dem deutschen Vertragsstatut unterfällt. Orientierungssätze: 1. Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten oder eines einem solchen gleichgestellten Menschen bedarf nur dann der vorherigen Zustimmung des Integrationsamts gemäß § 85 SGB IX, wenn der betreffende Arbeitnehmer eine der Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 SGB IX (Wohnsitz, gewöhnlicher Aufenthalt oder Arbeitsplatz iSv. § 73 SGB IX im räumlichen Geltungsbereich des Gesetzes) erfüllt und das Arbeitsverhältnis deutschem Vertragsstatut unterfällt. Die Geltung deutschen Schuldrechts ist eine notwendige - wenn auch nicht hinreichende - Bedingung für die Anwendbarkeit der "privatrechtsgestaltenden" Vorschrift des § 85 SGB IX.