6/13.1.2 Kurzarbeit in der Coronakrise

Kurzarbeit als Kriseninstrument

Einen besonderen Stellenwert erlangten Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld mit den seit Februar 2020 auftretenden Coronaerkrankungen, die sich ab März 2020 in Deutschland zu einer Pandemie entwickelten. Die gravierenden Auswirkungen der Pandemie auf Lieferketten, Veranstaltungs- und sonstige Dienstleistungsangebote, die sich alsbald in den Beschäftigungsmöglichkeiten der Unternehmen und damit auf dem Arbeitsmarkt zeigten, sind bis in die Gegenwart hinein spürbar.

In Situationen wie diesen erweisen sich Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld als probate Instrumentarien, um die Einschnitte für Arbeitnehmer und Unternehmen in Grenzen zu halten und auf diese Weise die Krise zu abzufedern. Tatsächlich hat der massive Einsatz von Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld einen dramatischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Folge der Coronapandemie verhindern können.2) Bereits in den ersten Wochen der Coronakrise lag die Zahl der Kurzarbeiter bei 2,5 Mio. und stieg auf 5,8 Mio. bzw. 18 % aller anspruchsberechtigten Arbeitnehmer im April und Mai 2020 an. Sie ist seither deutlich gesunken, aber immer noch höher als in Vor-Corona-Zeiten; siehe dazu https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Themen-im-Fokus/Corona/Corona-Nav.html. Der durch den Einsatz des Kurzarbeitergeldes bezifferte Sicherungseffekt wird auf mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze geschätzt.