OLG Braunschweig - Beschluss vom 19.05.2014
1 Ss 18/14
Normen:
StGB § 40 Abs. 2 S. 2; SGB II § 20; SGB II § 22; SGB II § 43 Abs. 1; SGB II § 43 Abs. 2; SGB II § 43 Abs. 4 S. 2;
Vorinstanzen:
AG Göttingen, vom 16.12.2013

Berücksichtigung von Leistungen für Unterkunft und Heizung bei Ermittlung der Tagessatzhöhe

OLG Braunschweig, Beschluss vom 19.05.2014 - Aktenzeichen 1 Ss 18/14

DRsp Nr. 2014/9037

Berücksichtigung von Leistungen für Unterkunft und Heizung bei Ermittlung der Tagessatzhöhe

1. Zur Ermittlung des Nettoeinkommens i. S. d. § 40 Abs 2 S 2 StGB sind bei Leistungsempfängern nach dem SGB II neben dem Regelbedarf (§ 20 SGB II in Verbindung mit den Bekanntmachungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales über die Höhe der Regelbedarfe) auch Leistungen gemäß § 22 SGB II (Bedarfe für Unterkunft und Heizung) einzubeziehen. 2. Bei der Bemessung der Geldstrafe und der Anordnung von Zahlungserleichterungen ist darauf zu achten, dass dem Leistungsempfänger monatlich 70 % des Regelbedarfs als unerlässliches Existenzminimum verbleiben.

Die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Amtsgerichts Göttingen vom 16. Dezember 2013 wird verworfen.

Dem Angeklagten wird jedoch gestattet, die Geldstrafe in monatlichen Raten zu je 40,- € zu zahlen. Die erste Rate ist am 4. Juni 2014 zu entrichten. Die Folgeraten sind jeweils am 3. Werktag des Monats fällig.

Der Angeklagte trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

StGB § 40 Abs. 2 S. 2; SGB II § 20; SGB II § 22; SGB II § 43 Abs. 1; SGB II § 43 Abs. 2; SGB II § 43 Abs. 4 S. 2;

Gründe:

I.