BSG - Urteil vom 20.12.2001
B 4 RA 6/01 R
Normen:
AAÜG § 1 Abs. 1 § 4 Abs. 5 § 5 § 6 § 7 Abs. 1 § 8 § 10 § 11 ; BVerfGG § 31 Abs. 1 § 79 Abs. 2 S. 1 ; GG Art. 14 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 ; SGB VI § 248 Abs. 3 § 259b ; SGB X § 44 § 45 ; SGG § 54 Abs. 1 S. 2 § 55 Abs. 1 Nr. 1 ;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 18.12.2000 - Vorinstanzaktenzeichen 18 RA 4260/00

Rücknahme von Entgeltbescheiden, Anwendbarkeit von § 8 AAÜG, Nichtigkeitserklärung einer Norm durch das BVerfG

BSG, Urteil vom 20.12.2001 - Aktenzeichen B 4 RA 6/01 R

DRsp Nr. 2002/11670

Rücknahme von Entgeltbescheiden, Anwendbarkeit von § 8 AAÜG, Nichtigkeitserklärung einer Norm durch das BVerfG

1. § 44 SGB X ist nicht anwendbar, wenn ein Versorgungsträger im sogenannten Entgeltbescheid neben den Zugehörigkeitszeiten, den erzielten Arbeitsverdiensten, den tatsächlichen Voraussetzungen für die Anwendung niedrigerer Beitragsbemessungsgrenzen und ggf von Arbeitsausfalltagen auch noch die kalenderjährlichen im Gesetz festgesetzten Beitragsbemessungsgrenzen mitteilt. 2. Nur wenn der Betroffene zum 1.8.1991 einen Versorgungsanspruch oder eine Versorgungsanwartschaft iS. des § 1 Abs. 1 S. 1 AAÜG oder eine nach S. 2 aaO fingierte Versorgungsanwartschaft hatte, ist § 8 AAÜG anwendbar. 3. Soweit das BVerfG oder der Gesetzgeber eine spezielle Nichtigkeitsfolgenregelung getroffen haben, kann ein Anspruch auf Berichtigung von Mitteilungen, weil sie wegen der Nichtigkeitserklärung der Norm durch das BVerfG nachträglich unrichtig angewandt worden seien, nicht bestehen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AAÜG § 1 Abs. 1 § 4 Abs. 5 § 5 § 6 § 7 Abs. 1 § 8 § 10 § 11 ; BVerfGG § 31 Abs. 1 § 79 Abs. 2 S. 1 ; GG Art. 14 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 ; SGB VI § 248 Abs. 3 § 259b ; SGB X § 44 § 45 ; SGG § 54 Abs. 1 S. 2 § 55 Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

I