Passivlegitimation des Veräußerers
Bei einer Kündigung vor Betriebsübergang ist der bisherige Arbeitgeber bezüglich der Frage der Sozialwidrigkeit der Kündigung (§ 4 KSchG) bis zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs allein passivlegitimiert, und zwar auch dann, wenn das Arbeitsverhältnis erst nach dem Betriebsübergang endet oder der Betrieb nach Rechtshängigkeit der Klage übergegangen ist.1) Steffan, in: Ascheid/Preis/Schmidt, Kündigungsrecht, 6. Aufl. 2021, § 613a BGB Rdnr. 249; BeckOK ArbR/Gussen, 58. Ed. (12/2020), § 613a BGB Rdnr. 278. Die Entscheidung wirkt dann gem. § 325 ZPO auch gegenüber dem Betriebserwerber als Rechtsnachfolger.2) BAG, Urt. v. 20.03.1997 - 8 AZR 769/95, NZA 1997, 937; BAG, Urt. v. 13.04.2000 - 2 AZR 215/99, NZA 2001, 144; BAG, Urt. v. 09.07.2003 - 5 AZR 595/02, NZA-RR 2004, 9; Kreitner, in: Küttner, Betriebsübergang, 27. Aufl. 2020, Rdnr. 96. Der bisherige Arbeitgeber ist aber auch dann passivlegitimiert, wenn die Kündigung zwar nach dem Betriebsübergang ausgesprochen wurde, der Arbeitnehmer aber "durch die Ausübung seines Widerspruchsrechts nach § 613a Abs. 6 BGB den Übergang des Arbeitsverhältnisses noch verhindern kann."3)LAG Düsseldorf, Urt. v. 29.04.2009 - 12 Sa 1551/08, NZA-RR 2009, 637 m.w.N.; BeckOK ArbR/Gussen, 58. Ed. (12/2020), § 613a BGB Rdnr. 278.
Passivlegitimation des Erwerbers