OLG Düsseldorf vom 16.02.1982
23 U 211/81
Normen:
BGB § 631 ; HOAI § 15 ;
Fundstellen:
BauR 1992, 390
NJW 1982, 1541

OLG Düsseldorf - 16.02.1982 (23 U 211/81) - DRsp Nr. 1996/16857

OLG Düsseldorf, vom 16.02.1982 - Aktenzeichen 23 U 211/81

DRsp Nr. 1996/16857

Es kann nach den Grundsätzen des Anscheinsbeweises nicht davon ausgegangen werden, daß ein Bauherr in der Regel dem Architekten bei der Auftragserteilung bereits die gesamten neun Leistungsphasen des § 15 HOAI überträgt. Ein solcher umfassender Architektenauftrag ist vielmehr vom Architekten substantiiert darzulegen und ggf. zu beweisen.

Normenkette:

BGB § 631 ; HOAI § 15 ;

Hinweise:

Siehe auch: BGH, DRsp I (138) 369 c-e = BauR 1980, 84 = NJW 1980, 122.

Die Frage ist sehr streitig, wie hier: OLG Hamm, BauR 1990, 636 = NJW-RR 1990, 91, sowie OLG Düsseldorf, BauR 1979, 347; aA.: insbesondere OLG Köln, BauR 1973, 251 = DB 1973, 63 sowie BGH, BauR 1982, 290, 291; Bindhardt/Jagenburg, § 2, Rdn. 49; Neuenfeld, § 4 HOAI, Rdn. 67 sowie Werner/Pastor, Rdn. 686 f. mit weiteren Nachweisen.

Im Einzelfall ist zu prüfen, welche Architektenleistungen vom Bauherrn erwartet werden. Vgl. dazu insbesondere Werner/Pastor, Rdn. 690 f. Besonders in den Fallgestaltungen, in denen es darum geht zu klären, ob ein Bauvorhaben überhaupt realisiert werden soll (Erstellung von Kostenschätzungen nach DIN 276, Erstellen von Bestandsplänen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Abklärung der Finanzierung), ist nur von einer Vorplanung ohne Übertragung der Architektenleistungen insgesamt auszugehen.

Fundstellen
BauR 1992, 390
NJW 1982, 1541