Überplanung eines Wohn- und Geschäftshauses als Parkplatz: Abwägungsmangel; Alternativenprüfung; Begründung (Bebauungsplan); Eigentum; Erforderlichkeit; Parkplatz; Verkaufsbereitschaft
OVG Niedersachsen, Urteil vom 20.04.2009 - Aktenzeichen 1 KN 9/06
DRsp Nr. 2009/11193
Überplanung eines Wohn- und Geschäftshauses als Parkplatz: Abwägungsmangel; Alternativenprüfung; Begründung (Bebauungsplan); Eigentum; Erforderlichkeit; Parkplatz; Verkaufsbereitschaft
1. Eine Bauleitplanung ist im Zweifel im Sinne des § 1 Abs. 3BauGB nicht erforderlich, wenn die Gemeinde ein akutes städtebauliches Problem aufgreifen will, aber kein Konzept dafür aufweisen kann, wie die deutlich manifestierte mangelnde Verkaufsbereitschaft des Eigentümers des dafür benötigten Grundstücks zu überwinden wäre.2. Zu den nach § 2aBauGB in der Begründung zum Bebauungsplan darzulegenden Auswirkungen gehört bei der "Wegplanung" eines Wohn- und Geschäftshauses zugunsten eines Parkplatzes auch der Umstand, dass damit die Nutzungsvorstellungen eines neuen Eigentümers konterkariert werden.3. Unbeschadet des § 214 Abs. 1 Nr. 3BauGB können erhebliche Defizite der Planbegründung den Schluss auf Abwägungsmängel rechtfertigen. Eine Bagatellisierung der Inanspruchnahme privaten Eigentums in der Planbegründung und in der als Abwägungsgrundlage gefertigten Stellungnahme zu den Einwendungen des betroffenen Eigentümers lässt darauf schließen, dass die Gemeinde von einer (im Sinne von BVerfGE 18, 85, 92) grundsätzlich unrichtigen Anschauung der Bedeutung des Eigentumsgrundrechts ausgegangen ist.
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