VGH Bayern - Urteil vom 31.05.1990
1 B 85 A.861
Normen:
BauGB § 1; BauGB § 2; BauGB § 3; BauGB § 4; BauGB § 5; BauGB § 6; BauGB § 7; BauGB § 8; BauGB § 9; BauGB § 10; BauGB § 11; BauGB § 12; BauGB § 13; BauGB § 124 Abs. 2; BGB § 241; BGB § 242; BGB § 315; BGB § 317; BGB § 320; BGB § 321; BGB § 322; BGB § 323; BGB § 324; BGB § 325; BGB § 326; BV (Verfassung des Freistaates Bayern) Art. 109 Abs. 2; BV (Verfassung des Freistaates Bayern) Art. 118 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 3; GG Art. 11; GG Art. 14 Abs. 1; VwGO § 40; VwGO § 41 Abs. 2; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 54; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 55; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 56 Abs. 1; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 57; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 58; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 59; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 60; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 61; BayVwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz Bayern) Art. 62;
Vorinstanzen:
VG München, vom 07.02.1985 - Vorinstanzaktenzeichen M 4921 XVII 84

Verwaltungsprozeßrecht: Leistungsklage bei öffentlich-rechtlichen Verträgen; Verwaltungsverfahrensrecht: Öffentlich-rechtliche Verträge und Einheimischenmodell; Bauleitplanung: Wirksamkeit städtebaulicher Verträge

VGH Bayern, Urteil vom 31.05.1990 - Aktenzeichen 1 B 85 A.861

DRsp Nr. 2009/18148

Verwaltungsprozeßrecht: Leistungsklage bei öffentlich-rechtlichen Verträgen; Verwaltungsverfahrensrecht: Öffentlich-rechtliche Verträge und Einheimischenmodell; Bauleitplanung: Wirksamkeit städtebaulicher Verträge

1. Verträge der Gemeinden mit Grundstückseigentümern, die - typischer Weise im Vorfeld der Bauleitplanung - sicherstellen sollen, daß bei der Bebauung neuer Wohnbauflächen Ortsansässige bevorzugt zum Zuge kommen (sogenannte Einheimischenmodelle), sind wegen ihrer Einbindung in die Bauleitplanung öffentlich-rechtlicher Natur. 2. Zum Umfang der den Gemeinden durch das Städtebaurecht, §§ 1 und 89 des II. WoBauG und Art. 83 Abs. 1 BV zugewiesenen städtebaulichen, wohnungs- und baulandpolitischen Aufgaben. 3. Die §§ 1 bis 13 BauGB verbieten keine städtebaulichen Verträge auf dem Gebiet der Bauleitplanung. 4. Zur Frage der Vorwegbindung durch städtebauliche Verträge und den möglichen Folgen einer unzulässigen Vorwegbindung für die Wirksamkeit des Vertrages. 5. Zu den Schranken für die Abwägung der Gemeinde und damit auch für ihre Vertragspraxis durch das Gleichbehandlungsgebot, das Diskriminierungsverbot und die Freizügigkeitsrechte Dritter.