OLG Brandenburg - Beschluss vom 26.07.2001
10 WF 112/00
Normen:
RPflG § 11 Abs. 1 ; ZPO § 127 Abs. 2 S. 2 § 120 Abs. 4 S. 3 § 120 Abs. 4 S. 1 § 628 § 624 Abs. 2 § 127 Abs. 4 ; VAÜG § 2 Abs. 1 S. 2 § 2 Abs. 3 § 2 Abs. 2 ;
Fundstellen:
MDR 2002, 717
Vorinstanzen:
AG Bernau, - Vorinstanzaktenzeichen 6 F 21/93

Fristbeginn des § 120 Abs. 4 Satz 3 ZPO bei Aussetzung des Versorgungsausgleichs gem. § 2 Abs. 1 Satz 2 VAÜG

OLG Brandenburg, Beschluss vom 26.07.2001 - Aktenzeichen 10 WF 112/00

DRsp Nr. 2002/5460

Fristbeginn des § 120 Abs. 4 Satz 3 ZPO bei Aussetzung des Versorgungsausgleichs gem. § 2 Abs. 1 Satz 2 VAÜG

In Fällen, in denen der Versorgungsausgleich gemäß § 2 Abs. 1 Satz 2 VAÜG ausgesetzt worden ist, beginnt wegen des Vertrauensschutzes der hilfbedürftigen Partei der Lauf der Frist des § 120 Abs. 4 Satz 3 ZPO bereits mit rechtskräftiger Entscheidung über den Scheidungsantrag und etwaige Folgesachen bzw. sonstiger Beendigung des Verfahrens.

Normenkette:

RPflG § 11 Abs. 1 ; ZPO § 127 Abs. 2 S. 2 § 120 Abs. 4 S. 3 § 120 Abs. 4 S. 1 § 628 § 624 Abs. 2 § 127 Abs. 4 ; VAÜG § 2 Abs. 1 S. 2 § 2 Abs. 3 § 2 Abs. 2 ;

Gründe:

Die gemäß §§ 11 Abs. 1 RPflG, 127 Abs. 2 Satz 2 ZPO zulässige Beschwerde ist begründet. Der angefochtene Beschluß, mit dem in Abänderung des Prozeßkostenhilfebewilligungsbeschlusses vom 27.4.1993 monatliche Raten von 60 DM festgesetzt werden wurden, durfte nicht ergehen, weil die Frist des § 120 Abs. 4 Satz 3 ZPO bereits bei Einleitung des Überprüfungsverfahrens am 14.4.2000 (vgl. insoweit Zöller/Philippi, ZPO, 22. Aufl., § 120, Rz. 26) abgelaufen und daher eine Änderung zum Nachteil der Antragstellerin ausgeschlossen war.