OLG Frankfurt/Main - Beschluss vom 28.08.2001
20 W 432/00
Normen:
FGG § 27 § 29 Abs. 1 § 29 Abs. 4 § 20 § 21 § 28 § 13 a Abs. 1 S. 2 § 25 ; ZPO § 565 Abs. 2 ; BGB § 133 § 157 § 2269 § 2271 Abs. 2 § 2079 S. 1 § 2303 Abs. 2 § 2079 S. 2 § 2285 § 2081 § 2082 Abs. 1 § 2080 § 121 ; KostO § 131 Abs. 2 § 30 Abs. 1 ;
Fundstellen:
FamRZ 2002, 352
OLGReport-Frankfurt 2001, 289
Vorinstanzen:
LG Gießen, - Vorinstanzaktenzeichen 7 T 276/00
AG Gießen, - Vorinstanzaktenzeichen VI R 1/98

Schlusserbenbestimmung - notarielles Testament - Auslegung

OLG Frankfurt/Main, Beschluss vom 28.08.2001 - Aktenzeichen 20 W 432/00

DRsp Nr. 2001/13667

Schlusserbenbestimmung - notarielles Testament - Auslegung

»Eine Schlusserbenbestimmung muss nicht ausdrücklich im Testament enthalten sein, sondern kann im Wege der Auslegung ermittelt werden, auch wenn es sich um ein notarielles Testament handelt.«

Normenkette:

FGG § 27 § 29 Abs. 1 § 29 Abs. 4 § 20 § 21 § 28 § 13 a Abs. 1 S. 2 § 25 ; ZPO § 565 Abs. 2 ; BGB § 133 § 157 § 2269 § 2271 Abs. 2 § 2079 S. 1 § 2303 Abs. 2 § 2079 S. 2 § 2285 § 2081 § 2082 Abs. 1 § 2080 § 121 ; KostO § 131 Abs. 2 § 30 Abs. 1 ;

Gründe:

Der Erblasser und dessen erste Ehefrau haben am 13.07.1979 ein notarielles Testament errichtet, in dem sie folgende letztwilligen Verfügungen getroffen haben:

"1. Wir setzen uns gegenseitig als ausschließliche Alleinerben ein.

2. Der Überlebende von uns beiden soll in der Verfügung über den Nachlaß des Erstversterbenden und über sein eigenes Vermögen in keiner Weise beschränkt sein.

3. Verlangt eines unserer Kinder aus dem Nachlaß des zuerst Versterbenden seinen Pflichtteil, so soll es auch nach dem Tod des zuletzt Versterbenden nur den Pflichtteil aus dessen Nachlaß erhalten.

4. Weiteres haben wir nicht zu bestimmen."