BayObLG - Beschluß vom 21.04.1999
1Z BR 124/98
Normen:
BGB § 1600n, § 1600o (a.F.), § 1600d, § 1600e (n.F.); EGBGB Art. 224 § 1 Abs. 1 ; FGG § 36 Abs. 1 Satz 2, § 43 ; KindRG Art. 15 § 1 ; ZPO § 640 ;
Fundstellen:
DAVorm 1999, 636
FamRZ 1999, 1363
Vorinstanzen:
LG Nürnberg-Fürth, - Vorinstanzaktenzeichen 13 T 1808/98
AG Erlangen, - Vorinstanzaktenzeichen X 26 - 31/97

Vaterschaftsfeststellungsverfahren

BayObLG, Beschluß vom 21.04.1999 - Aktenzeichen 1Z BR 124/98

DRsp Nr. 1999/8811

Vaterschaftsfeststellungsverfahren

»1. Im Verfahren der weiteren Beschwerde ist von Amts wegen auch die örtliche Zuständigkeit des Erstgerichts zu prüfen.2. Der Geschwistergerichtsstand (§ 36 Abs. 1 Satz 2 FGG) ist bei anderen Verrichtungen des Vormundschaftsgerichts (§ 43 FGG) gegeben, wenn die Verrichtung alle Geschwister betrifft, in einem Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft also jedenfalls dann, wenn die Antragsteller dieselbe Mutter haben und denselben Mann als ihren Vater festgestellt haben wollen.3. Auch nach § 1600d BGB n.F. kommt es primär auf die Feststellung der biologischen Vaterschaft an. Die Vermutung des § 1600d Abs. 2, 3 BGB n.F. kommt, wie bisher, erst dann zum Zuge, wenn sich die biologische Vaterschaft nach Erschöpfung der zur Verfügung stehenden Beweismittel nicht zweifelsfrei feststellen läßt.4. Verletzung der Amtsermittlungspflicht im Vaterschaftsfeststellungsverfahren durch Nichteinholung eines medizinischen Abstammungsgutachtens.«

Normenkette:

BGB § 1600n, § 1600o (a.F.), § 1600d, § 1600e (n.F.); EGBGB Art. 224 § 1 Abs. 1 ; FGG § 36 Abs. 1 Satz 2, § 43 ; KindRG Art. 15 § 1 ; ZPO § 640 ;

Gründe: