BGH - Beschluss vom 06.02.2014
IX ZR 76/13
Normen:
GG Art. 103 Abs. 1; InsO § 130 Abs. 2;
Vorinstanzen:
LG Bremen, vom 13.11.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 1619/10
OLG Bremen, vom 13.03.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 61/12

Ablehnung eines Beweisantrags wegen Fehlens einer substantiierten Darlegung der unter Beweis gestellten Tatsache

BGH, Beschluss vom 06.02.2014 - Aktenzeichen IX ZR 76/13

DRsp Nr. 2014/3161

Ablehnung eines Beweisantrags wegen Fehlens einer substantiierten Darlegung der unter Beweis gestellten Tatsache

Gewährt der Gläubiger im Hinblick auf eine eigene offene Forderung ohne Rücksicht auf deren Begleichung dem Schuldner ein Darlehen, willigt er (konkludent) in eine spätere oder nachrangige Befriedigung ein.

Tenor

Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision im Urteil des 1. Zivilsenats des Hanseatischen Oberlandesgerichts in Bremen vom 13. März 2013 wird auf Kosten des Klägers zurückgewiesen.

Der Streitwert wird auf 23.000 € festgesetzt.

Normenkette:

GG Art. 103 Abs. 1; InsO § 130 Abs. 2;

Gründe

Die Beschwerde deckt keinen Zulassungsgrund auf.

1. Soweit das Berufungsgericht eine Anfechtung auf der Grundlage des § 130 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 InsO abgelehnt hat, greift ein Zulassungsgrund nicht durch.

a) Die eigene offene Forderung des Beklagten über 1071 € konnte in Einklang mit der rechtlichen Würdigung des Berufungsgerichts bei der Prüfung der Zahlungsunfähigkeit jedenfalls deshalb unberücksichtigt bleiben, weil der Beklagte ohne Rücksicht auf ihre Begleichung der Schuldnerin ein Darlehen gewährt und mithin in eine spätere oder nachrangige Befriedigung eingewilligt hat (vgl. BGH, Beschluss vom 19. Juli 2007 - IX ZB 36/07, BGHZ 173, 286 Rn. 18; Urteil vom 14. Mai 2009 - IX ZR 63/08, BGHZ 181, 132 Rn. 22; vom 6. Dezember 2012 - IX ZR 3/12, WM 2013, 174 Rn. 26).