OLG Hamm - Beschluss vom 24.06.2016
9 U 70/16
Normen:
ZPO § 286;
Fundstellen:
NZV 2016, 4
Vorinstanzen:
LG Bochum, - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 155/15

Beweis eines manipulierten Unfalls anhand unplausibler Angaben des Schädigers

OLG Hamm, Beschluss vom 24.06.2016 - Aktenzeichen 9 U 70/16

DRsp Nr. 2016/15913

Beweis eines manipulierten Unfalls anhand unplausibler Angaben des Schädigers

1. Erscheinen die Angaben des Schädigers unplausibel, besagt dies zunächst einmal nur etwas über die Werthaltigkeit der Angaben des Schädigers und nichts über eine dahinter stehende kollusive Schädigungsabsicht.2. Sind die Angaben des Schädigers allerdings so konstruiert und/oder in gesteigertem Maße mit objektiven Anhaltspunkten nicht in Einklang zu bringen, dass das Gericht mit der erforderlichen Gewissheit zu der Überzeugung gelangt, dass diese als unwahr nachgewiesenen Angaben nur den einen Zweck, das Herbeiführen eines allein den Interessen des Geschädigten dienenden manipulierten Unfalls, verfolgen, ist es gerechtfertigt, auch das Verhalten des Schädigers bei der vorzunehmenden Abwägung aller Indizien des Einzelfalls mit einzustellen.

Tenor

Der Senat weist darauf hin, dass beabsichtigt ist, die Berufung nach § 522 Abs. 2 ZPO durch Beschluss zurückzuweisen.

Es besteht Gelegenheit, innerhalb von drei Wochen ab Zustellung Stellung zu nehmen.

Normenkette:

ZPO § 286;

Gründe

I.