VG Meiningen - Urteil vom 28.02.1996
2 K 585/94.Me
Normen:
StVG § 4 Abs. 1, § 2 Abs. 1 Satz 2; StVZO § 15b Abs. 1 Satz 1, § 15c Abs. 1, 9; VwGO § 86 Abs. 1, § 108 Abs. 1 Satz 1;
Fundstellen:
DAR 1996, 420
ZfS 1996, 439

VG Meiningen - Urteil vom 28.02.1996 (2 K 585/94.Me) - DRsp Nr. 1997/1878

VG Meiningen, Urteil vom 28.02.1996 - Aktenzeichen 2 K 585/94.Me

DRsp Nr. 1997/1878

1. Das Gericht ist bei der Prüfung der Voraussetzungen für die Wiedererteilung einer Fahrerlaubnis an eine von einem medizinisch-psychologischen Gutachter angestellte Prognose über eine künftige norm- bzw. verkehrsgerechte Verhaltensweise gebunden, da ihm in aller Regel die notwendige Sachkunde fehlt, die Prognose zu widerlegen. 2. Die Bindungswirkung des Gerichts an ein Fachgutachten tritt dann nicht ein, wenn die gutachterliche Prognose unklar, unvollständig und widersprüchlich ist, also auch für einen Nichtsachkundigen erkennbare Mängel aufweist oder Anlaß zu Zweifeln an der Sachkunde oder der Unparteilichkeit des Gutachters gibt.

Normenkette:

StVG § 4 Abs. 1, § 2 Abs. 1 Satz 2; StVZO § 15b Abs. 1 Satz 1, § 15c Abs. 1, 9; VwGO § 86 Abs. 1, § 108 Abs. 1 Satz 1;
Fundstellen
DAR 1996, 420
ZfS 1996, 439