BGH - Urteil vom 21.01.2002
II ZR 2/00
Normen:
BGB § 705 ;
Fundstellen:
BB 2002, 1061
BB 2002, 1061
BGHZ 150, 1
BKR 2002, 455
BauR 2002, 1262
BauR 2002, 1262
DB 2002, 1042
DNotZ 2002, 805
DNotZ 2002, 805
DStR 2002, 816
JuS 2002, 812
JuS 2002, 812
MDR 2002, 766
MDR 2002, 766
NJW 2002, 1642
NJW 2002, 1642
NJW-RR 2002, 984
NZBau 2002, 392
NZG 2002, 533
NZM 2002, 462
NZM 2002, 462
WM 2002, 958
WM 2002, 958
ZIP 2002, 851
ZMR 2002, 604
Vorinstanzen:
OLG Bamberg,
LG Coburg,

Haftung der Gesellschafter eines geschlossenen Immobilienfonds

BGH, Urteil vom 21.01.2002 - Aktenzeichen II ZR 2/00

DRsp Nr. 2002/6400

Haftung der Gesellschafter eines geschlossenen Immobilienfonds

»a) Aus Gründen des Vertrauensschutzes dürfen sich Anlagegesellschafter bereits existierender geschlossener Immobilienfonds, die als Gesellschaften bürgerlichen Rechts ausgestaltet sind, auch nach der durch die Entscheidungen BGHZ 142, 315 und BGHZ 146, 341 eingetretenen Änderung der Rechtsprechung des Senats für die davor abgeschlossenen Verträge weiterhin auf eine im Gesellschaftsvertrag vorgesehene Haftungsbeschränkung unter der nach der früheren Rechtsprechung maßgebenden Voraussetzung berufen, daß die Haftungsbeschränkung dem Vertragspartner mindestens erkennbar war. b) Für nach der Änderung der Rechtsprechung abgeschlossene Verträge von geschlossenen Immobilienfonds in der Form der Gesellschaft bürgerlichen Rechts gilt als Ausnahme von den Grundsätzen der Senatsurteile BGHZ 142, 315 und BGHZ 146, 341, daß die persönliche Haftung der Anlagegesellschafter für rechtsgeschäftlich begründete Verbindlichkeiten des Immobilienfonds wegen der Eigenart derartiger Fonds als reine Kapitalanlagegesellschaften auch durch wirksam in den Vertrag einbezogene formularmäßige Vereinbarungen eingeschränkt oder ausgeschlossen werden kann, ohne daß darin grundsätzlich eine unangemessene Benachteiligung des Vertragspartners im Sinne von § 307 BGB n.F. (§ 9 AGB-Gesetz) gesehen werden kann.