BFH - Urteil vom 11.06.2008
II R 71/05
Normen:
BewG (Fassung bis 31. Dezember 2006) § 2 Abs. 1 § 9 Abs. 2 § 18 Nr. 2 § 68 § 138 Abs. 3 § 146 ; BauGB § 194 ; WertV § 5 Abs. 2 § 16 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2008, 1721
BFHE 222, 57
BStBl II 2009, 132
DB 2008, 2174
ZEV 2008, 499
Vorinstanzen:
FG Hessen, vom 06.09.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 1340/02

Nachweis eines niedrigeren gemeinen Werts gemäß § 146 Abs. 7 BewG a.F.

BFH, Urteil vom 11.06.2008 - Aktenzeichen II R 71/05

DRsp Nr. 2008/17295

Nachweis eines niedrigeren gemeinen Werts gemäß § 146 Abs. 7 BewG a.F.

»Hat erst die Belastung mit dem Nutzungsrecht eines Dritten, das bei der Feststellung des Grundbesitzwerts gemäß § 146 Abs. 2 bis 6 BewG unberücksichtigt bliebe, den zum Nachweis eines niedrigeren gemeinen Werts nach § 146 Abs. 7 bestimmten Wert ergeben, ist der Nachweis nicht geführt (Anschluss an BFH-Urteil vom 8. Oktober 2003 II R 27/02, BFHE 204, 306, BStBl II 2004, 179).«

Normenkette:

BewG (Fassung bis 31. Dezember 2006) § 2 Abs. 1 § 9 Abs. 2 § 18 Nr. 2 § 68 § 138 Abs. 3 § 146 ; BauGB § 194 ; WertV § 5 Abs. 2 § 16 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) sind in Erbengemeinschaft Nacherben nach dem im Jahre 1968 verstorbenen H. Vorerbin (V) war die am 26. Januar 1997 verstorbene Ehefrau des H. Zu dem auf die Kläger übergegangenen Nachlass gehörte bebauter Grundbesitz in einer Größe von 16 845 qm, den V zum Teil durch Vertrag vom 19. Dezember 1990 an einen Verein (D) für eine Dauer von 77 Jahren verpachtet hatte. Die an einen Lebenshaltungskostenindex gebundene jährliche Pacht betrug 40 000 DM. Der Erhaltungsaufwand für die zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäude war vom Verpächter zu tragen.