BGH - Urteil vom 18.01.1989
IVa ZR 296/87
Normen:
BGB § 2335 (a. F.), § 2335 n. F.; EGBGB Art. 213 Satz 1; GG Art. 6 Abs. 1, Art. 14 Abs. 1 Satz 2;
Fundstellen:
BGHR BGB § 2335 (a. F.) Übergangsrecht 1
BGHR EGBGB Art. 213 Satz 1 Eherechtsreform 1977 1
BGHR GG Art. 14 Abs. 1 Erbrechtsgarantie 1
DRsp-ROM Nr. 1992/2125
DRsp I(174)237e
DRsp I(174)239d-e
FamRZ 1989, 609
MDR 1989, 615
NJW 1989, 2054
WM 1989, 692
Vorinstanzen:
OLG Bamberg,
LG Würzburg,

Wirksamkeit einer Pflichtteilsentziehung; Einschränkung der Testierfreiheit durch Beschränkung der Pflichtteilsentziehung

BGH, Urteil vom 18.01.1989 - Aktenzeichen IVa ZR 296/87

DRsp Nr. 1992/2124

Wirksamkeit einer Pflichtteilsentziehung; Einschränkung der Testierfreiheit durch Beschränkung der Pflichtteilsentziehung

»a) Ob eine unter der Geltung des alten Rechts erklärte Pflichtteilsentziehung wirksam wird, obwohl § 2335 BGB a. F. beim Erbfall nicht mehr in kraft war, ist entsprechend Art. 213 EGBGB zu beurteilen. Danach kann eine Pflichtteilsentziehung, die (nur) nach altem Recht möglich war, nicht mehr wirksam werden. b) Art. 14 GG läßt eine gewisse Einengung der Testierfreiheit in dem Randbereich der Pflichtteilsentziehung zu; die Neuregelung entspricht dem Schutzgebot des Art. 6 Abs. 1 GG

Normenkette:

BGB § 2335 (a. F.), § 2335 n. F.; EGBGB Art. 213 Satz 1; GG Art. 6 Abs. 1, Art. 14 Abs. 1 Satz 2;

Tatbestand:

Der Kläger ist der Ehemann der am 23. Oktober 1985 verstorbenen A K (Erblasserin). Er hatte sich im Jahre 1960 von der Erblasserin getrennt und lebte seitdem mit einer anderen Frau zusammen. Eine Scheidungsklage des Klägers wurde im Jahre 1964 abgewiesen, weil die Erblasserin der Scheidung widersprach. Die mit dem Tode der Erblasserin beendete Zugewinngemeinschaft ist bislang nicht auseinandergesetzt.