Hausgeld eines Strafgefangenen

Das nach §§ 47, 22 StVollzG an den Strafgefangenen ausgezahlte Hausgeld ist dem notwendigen Selbstbehalt des Unterhaltsschuldners zuzurechnen. Es steht daher für die Zahlung von Unterhalt nicht zur Verfügung (BGH, Beschl. v. 01.07.2015 - XII ZB 240/14, FamRZ 2015, 1473, Rdnr. 14 f.; BGH, Urt. v. 20.02.2002 - XII ZR 104/00, FamRZ 2002, 813, Rdnr. 17; BGH, Urt. v. 09.06.1982 - IVb ZR 704/80, FamRZ 1982, 913, Rdnr. 10; BGH, Urt. v. 21.04.1982 - IVb ZR 696/80, FamRZ 1982, 792, Rdnr. 9; OLG Koblenz, FamRZ 1998, 44, 45; OLG Karlsruhe, FamRZ 1998, 45, 46; siehe auch Stichwort " Strafgefangener").

In der Regel fällt das Hausgeld auch unter Berücksichtigung der freien Unterkunft, Verpflegung, Bekleidung und Gesundheitsfürsorge unter den Mindestbedarf des Strafgefangenen. Dies gilt ebenso unter Berücksichtigung der gesteigerten Unterhaltspflicht nach § 1603 Abs. 2 Satz 1 BGB (BGH, Beschl. v. 01.07.2015 - XII ZB 240/14, FamRZ 2015, 1473, Rdnr. 14 f.; OLG Koblenz, FamRZ 2015, 147). Nach § 47 Abs. 1 StVollzG darf der Gefangene 3/7 seiner Einkünfte nach dem StVollzG als Hausgeld dafür verwenden, aus einem von der Anstalt vermittelten Angebot Nahrungs- und Genussmittel sowie Mittel zur Körperpflege (§ 22 StVollzG) zu kaufen. Das Hausgeld dient danach der Deckung des notwendigen Lebensbedarfs des Strafgefangenen.