BVerwG - Urteil vom 21.08.2003
3 C 15.03
Normen:
StVO § 2 Abs. 4 Satz 2 § 41 Abs. 2 Nr. 5 (Zeichen 237) ; VwVfG § 35 Satz 2 ; VwGO § 42 Abs. 2 ;
Fundstellen:
DAR 2004, 45
DVBl 2004, 518
DÖV 2004, 166
JuS 2004, 637
NVwZ 2004, 1007
NZV 2004, 541
zfs 2004, 139
Vorinstanzen:
OVG Hamburg, vom 04.11.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Bf 23/02
VG Hamburg, vom 29.11.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 20 VG 1279/2001

Radweg-Benutzungspflicht; Klagebefugnis; unzulässige Popularklage; Adressatentheorie; Verkehrszeichen als sofort vollziehbare Verwaltungsakte; Dauerverwaltungsakt (Verkehrszeichen); Allgemeinverfügung (Verkehrszeichen); Beschwer durch Verkehrsanordnung; (eigene) Betroffenheit durch Verkehrszeichen; keine Erledigung durch Befolgen eines Verkehrszeichens; Rechtsmissbrauch und Klagebefugnis; (allgemeines) Rechtschutzbedürfnis im Zusammenhang mit Verkehrsregelungen; Bekanntmachung einer Regelung durch Verkehrszeichen

BVerwG, Urteil vom 21.08.2003 - Aktenzeichen 3 C 15.03

DRsp Nr. 2003/14735

Radweg-Benutzungspflicht; Klagebefugnis; unzulässige "Popularklage"; "Adressatentheorie"; Verkehrszeichen als sofort vollziehbare Verwaltungsakte; Dauerverwaltungsakt (Verkehrszeichen); Allgemeinverfügung (Verkehrszeichen); Beschwer durch Verkehrsanordnung; (eigene) Betroffenheit durch Verkehrszeichen; keine Erledigung durch Befolgen eines Verkehrszeichens; Rechtsmissbrauch und Klagebefugnis; (allgemeines) Rechtschutzbedürfnis im Zusammenhang mit Verkehrsregelungen; Bekanntmachung einer Regelung durch Verkehrszeichen

»Die Klagebefugnis eines Verkehrsteilnehmers gegen ein Verkehrszeichen, mit dem er bereits konfrontiert worden ist, setzt nicht voraus, dass er von dem Verkehrszeichen nach seinen persönlichen Lebensumständen in einer gewissen Regelmäßigkeit oder Nachhaltigkeit tatsächlich betroffen wird.«

Normenkette:

StVO § 2 Abs. 4 Satz 2 § 41 Abs. 2 Nr. 5 (Zeichen 237) ; VwVfG § 35 Satz 2 ; VwGO § 42 Abs. 2 ;

Gründe:

I.

Die Verfahrensbeteiligten streiten darüber, ob die Klagebefugnis (§ 42 Abs. 2 VwGO) für eine Anfechtungsklage gegen eine straßenverkehrsbehördliche Anordnung (hier: Radweg-Benutzungspflicht) entfällt, wenn sich die Möglichkeit zukünftigen Betroffenwerdens durch die Anordnung (hier: durch eine Verlegung des Hauptwohnsitzes) deutlich verringert hat.