OLG Bamberg - Beschluss vom 30.04.2018
3 Ss OWi 602/18
Normen:
StPO § 36 Abs. 1 S. 1; StPO § 275 Abs. 1; OWiG § 79 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; StVG § 25; StVO § 4 Abs. 1;

Rechtsfolgen des Fehlens der richterlichen Unterschrift des schriftlichen Urteils im Bußgeldverfahren

OLG Bamberg, Beschluss vom 30.04.2018 - Aktenzeichen 3 Ss OWi 602/18

DRsp Nr. 2018/8320

Rechtsfolgen des Fehlens der richterlichen Unterschrift des schriftlichen Urteils im Bußgeldverfahren

Auch in Bußgeldsachen zwingt das gänzliche Fehlen einer richterlichen Unterschrift des schriftlichen Urteils auf die Sachrüge hin zur Urteilsaufhebung (u.a. Anschluss an BGH, Beschl. v. 21.11.2000 - 4 StR 354/00 = BGHSt 46, 204 = BGH NJW 2001, 838 = NStZ 2001, 219 = StV 2001, 155; OLG Hamm, Beschl. v. 25.04.2017 - 1 RVs 35/17 [bei juris]; OLG Köln, Beschl. v. 19.07.2011 - 1 RVs 166/11 = NStZ-RR 2011, 348 und OLG Frankfurt, Urt. v. 18.12.2015 - 1 Ss 318/14 = NStZ-RR 2016, 287).

Tenor

I.

Auf die Rechtsbeschwerde des Betroffenen wird das Urteil des Amtsgerichts vom 29. Januar 2018 mit den Feststellungen aufgehoben.

II.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung an das Amtsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

StPO § 36 Abs. 1 S. 1; StPO § 275 Abs. 1; OWiG § 79 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; StVG § 25; StVO § 4 Abs. 1;

Gründe

I.

Das Amtsgericht verurteilte den Betroffenen am 29.01.2018 wegen eines fahrlässigen Abstandsverstoßes zu einer Geldbuße von 160 Euro und verhängte gegen ihn ein Fahrverbot für die Dauer eines Monats nach Maßgabe des § 25 Abs. 2a StVG.

Mit seiner Rechtsbeschwerde rügt der Betroffene die Verletzung materiellen Rechts.

II.