4.4 Ausländische Anrechte

Autoren: Götsche/Kretzschmar

Im Ausland erworbene Anwartschaften und Ansprüche, auch solche zwischenstaatlicher (z.B. Cern-Pensionsfonds, OLG München, FamRZ 1996, 554, 555) oder überstaatlicher Natur, unterfallen im Grundsatz ebenso wie inländische Anrechte dem VA (§  2 Abs.  1 erster Halbsatz VersAusglG).

Anforderungen an ausländische Anrechte

Die ausländischen Anrechte müssen den Anforderungen des §  2 Abs.  2 VersAusglG entsprechen. Beruht das ausländische Anrecht auf Beitragszahlungen, unterliegt es dem VA auch dann, wenn das Altersvorsorgesystem - wie die US-amerikanische Social Security - Elemente der Umverteilung enthält (OLG Hamm, FamRZ 2002, 1568, 1569; zu Anrechten von Angehörigen der US-Bundesbehörden vgl. auch OLG Frankfurt v. 22.03.2018 - 4 UF 31/17, FamRZ 2018, 1661). Ausländische Volksrenten, die unabhängig von Arbeits- und Beitragsleistungen allein wegen der Dauer des Aufenthalts in dem Staat gewährt werden, sind ebenso im VA zu berücksichtigen. Dies ist z.B. der Fall bei der niederländischen AOW-Pension (BGH, FamRZ 2008, 2263; BGH, FamRZ 2008, 770; a.A. OLG Düsseldorf, FamRZ 2001, 1461; OLG Köln, FamRZ 2001, 31), der dänischen (AG Flensburg, FamRZ 2009, 1585) oder der schwedischen Volksrente (a.A. noch OLG Bamberg, FamRZ 1980, 62). Ob die Höhe des Rentenanspruchs mit der erbrachten Beitragszahlung korrespondiert, ist unerheblich (BGH, FamRZ 2013, 106 - irische Sozialversicherung; BGH, FamRZ 2008, 770).