BAG - Urteil vom 15.04.2008
9 AZR 159/07
Normen:
GG Art. 3 Art. 9 Art. 20 ; ArbGG § 73 ; BetrVG § 50 § 75 § 77 § 87 ; BGB § 133 § 139 § 157 § 305 § 305c § 307 § 308 § 310 § 626 ; TVG § 1 § 3 § 4 ; ZPO § 253 § 293 § 314 § 551 § 557 § 559 § 563 ; Firmentarifvertrag der VG Nicolaus GmbH zur Förderung der Altersteilzeit (vom 25. März 2002 i.d.F. vom 1. Dezember 2002) § 1 § 7 § 8 § 9 § 13 § 14 § 17 § 18 § 20 ; Gesamtbetriebsvereinbarung der VG Nicolaus GmbH (vom 19. Januar 2005) Nr. 5, Nr. 9;
Fundstellen:
AP Nr. 38 zu § 1 TVG Altersteilzeit
BB 2008, 2019
DB 2009, 800
NZA-RR 2008, 586
Vorinstanzen:
LAG München, vom 11.09.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 584/06
ArbG Kempten, vom 28.03.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 1890/05

Altersteilzeit; Prozessrecht; Tarifrecht; Tarifauslegung; Arbeitsvertragsrecht; Gleichbehandlung - Konkurrenz von Firmen- und Verbandstarifvertrag; Bezugnahme auf Tarifvertrag; Allgemeine Geschäftsbedingungen; betriebsverfassungsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz

BAG, Urteil vom 15.04.2008 - Aktenzeichen 9 AZR 159/07

DRsp Nr. 2008/11824

Altersteilzeit; Prozessrecht; Tarifrecht; Tarifauslegung; Arbeitsvertragsrecht; Gleichbehandlung - Konkurrenz von Firmen- und Verbandstarifvertrag; Bezugnahme auf Tarifvertrag; Allgemeine Geschäftsbedingungen; betriebsverfassungsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz

Orientierungssätze: 1. Die Klärung der Frage, ob es sich bei einer Vereinbarung um einen Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung handelt, richtet sich nach den allgemeinen Regeln über das Zustandekommen und die Auslegung schuldrechtlicher Verträge nach §§ 133, 157 BGB. Die vom Bundesarbeitsgericht zur Auslegung des normativen Teils von Tarifverträgen aufgestellten Rechtssätze sind nicht anzuwenden. Die Frage, ob einer Vereinbarung Tarifqualität zukommt, unterliegt der uneingeschränkten Überprüfung durch das Revisionsgericht. 2. Das Revisionsgericht ist innerhalb desselben Streitgegenstands nicht an den geltend gemachten Revisionsgrund gebunden (§ 557 Abs. 3 Satz 1 ZPO). Beruht das angefochtene Urteil auf einer anderen Verletzung materiellen Rechts oder auf Verfahrensmängeln, die von Amts wegen zu berücksichtigen sind, ist es auch dann aufzuheben, wenn der Mangel nicht gerügt ist.