LAG Niedersachsen - Beschluss vom 13.12.2005
1 TaBV 77/05
Normen:
ArbGG § 98 ; BetrVG § 76 ;
Fundstellen:
AuR 2006, 214
NZA-RR 2006, 306
Vorinstanzen:
ArbG Hameln - 3 BV 11/05 - 07.09.2005,

Anzahl der Beisitzer in der Einigungsstelle nach Umständen des Einzelfalls

LAG Niedersachsen, Beschluss vom 13.12.2005 - Aktenzeichen 1 TaBV 77/05

DRsp Nr. 2006/20063

Anzahl der Beisitzer in der Einigungsstelle nach Umständen des Einzelfalls

»1. Die Besetzung mit einer größeren Anzahl an Beisitzern kann angemessen sein, wenn der Regelungsgegenstand es erfordert. Mehr als zwei Beisitzer können bestimmt werden, wenn die Betriebspartner hierüber Einvernehmen erzielen oder das Arbeitsgericht im Bestellungsverfahren nach § 98 ArbGG dies in Ausübung pflichtgemäßen Ermessens für geboten hält (LAG München 31. Januar 1989 LAGE § 98 ArbGG Nr. 14; LAG Hamburg 13. Januar 1999 - 4 TaBV 9/98 - AiB 1999, 221; Kreutz aaO Rz. 37; Schwab/Weth-Walker ArbGG § 98 ArbGG Rz. 56; Düwell/Lipke-Koch ArbGG 2. Aufl. § 98 ArbGG Rz. 19, jeweils m. w. N.).2. Ob die Voraussetzungen hierfür gegeben sind, entscheidet sich nach den Umständen des Einzelfalls. Den Ausschlag geben dabei die Komplexität des zu regelnden Sachverhalts, die Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer oder Arbeitnehmergruppen, die mit dem Regelungsgegenstand verbundenen schwierigen Rechtsfragen und die Zumutbarkeit der Einigungsstellenkosten. Der Beschwerde ist zu folgen, wenn sie insoweit für ein Abweichen von der Regelbesetzung der Einigungsstelle verlangt, dass diese besondere Situation durch "nachprüfbare Tatsachen" belegt wird (LAG Rheinland-Pfalz 23. Juni 1983 - 4 TaBV 12/83 - DB 1984, 56).«

Normenkette:

ArbGG § 98 ; BetrVG § 76 ;

Gründe:

I.