LSG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 15.03.2017
L 19 AS 32/17 B ER
Normen:
SGB XII a.F. § 23; SGB II § 7 Abs. 1 S. 4; FreizügG/EU § 4a Abs. 1 S. 1; SGB I § 30 Abs. 3 S. 2;
Vorinstanzen:
SG Düsseldorf, vom 21.12.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 19 AS 4609/16

Leistungen SGB XIIEilverfahrenEU-AusländerRechtmäßigkeit des AufenthaltsKein lückenloser Aufenthalt erforderlich

LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 15.03.2017 - Aktenzeichen L 19 AS 32/17 B ER

DRsp Nr. 2017/5645

Leistungen SGB XII Eilverfahren EU-Ausländer Rechtmäßigkeit des Aufenthalts Kein lückenloser Aufenthalt erforderlich

1. Der Senat sieht in fortgesetzter Rechtsprechung, auch unter Berücksichtigung gegenteiliger Rechtsprechung (LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.01.2016 - L 29 AS 20/16 B ER; LSG Rheinland-Pfalz, Beschluss vom 11.02.2016 - L 3 AS 668/15 B ER; LSG Niedersachsen-Bremen, Beschlüsse vom 22.02.2016 - L 9 AS 1335/15 B ER und vom 17.03.2016 - L 9 AS 1580/15 B ER; LSG Hamburg, Beschluss vom 14.04.2016 - L 4 AS 76/16 B ER; LSG Mecklenburg-Vorpommern, Beschluss vom 07.07.2016 - L 9 SO 12/16 B ER, L 9 SO 13/16 B PKH), keinen Anlass, von der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts zur Anwendung und Auslegung des § 23 SGB XII a.F. bei Unionsbürgern abzuweichen. 2. Auf die Rechtmäßigkeit des Aufenthalts kommt es in § 7 Abs. 1 S. 4 SGB II n.F. im Gegensatz zur Regelung des Daueraufenthaltsrechts in § 4a Abs. 1 S. 1 FreizügG/EU nicht an. Dies ergibt sich auch explizit aus der Gesetzesbegründung, denn dort heißt es, die Frist von fünf Jahren sei angelehnt an den Erwerb eines Daueraufenthaltsrechts, setze im Gegensatz zu diesem aber keine materielle Freizügigkeitsberechtigung voraus.