BVerwG - Beschluß vom 09.10.1996
6 P 1.94
Normen:
BGB § 622 ; BPersVG § 68 Abs. 2 § 72 Abs. 1 § 79 Abs. 1 ; KSchG § 10 ;
Fundstellen:
AP Nr. 12 zu § 79 BPersVG
AuA 1997, 284
CR 1997, 691
EzBAT § 53 BAT Beteiligung des Personalrats Nr. 12
EzBAT § 53 BAT Beteiligung des Personalrats Nr. 13
IÖD 1997, 93
NVwZ-RR 1997, 551
NZA-RR 1997, 197
PersR 1997, 116
PersV 1997, 171
RDV 1997, 121
RiA 1997, 197
ZBR 1997, 100
ZTR 1997, 144
ZfPR 1997, 12
Vorinstanzen:
VG Frankfurt/Main, vom 28.05.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 5009/93
VGH Hessen, vom 04.11.1993 - Vorinstanzaktenzeichen TK 1942/93

Personalvertretungsrecht - Mitwirkung des Personalrats bei verhaltensbedingter Kündigung

BVerwG, Beschluß vom 09.10.1996 - Aktenzeichen 6 P 1.94

DRsp Nr. 2007/4059

Personalvertretungsrecht - Mitwirkung des Personalrats bei verhaltensbedingter Kündigung

»1. Im Rahmen der Mitwirkung bei verhaltensbedingten Kündigungen hat der Dienststellenleiter den Personalrat nur dann über die Personaldaten des zu kündigenden Beschäftigten, aus denen sich Unterhaltsverpflichtungen für die Familienangehörigen ergeben, zu unterrichten, wenn er davon ausgehen m§u§ß, daß derartige Daten für die Beurteilung der Wirksamkeit der Kündigung durch den Personalrat von Bedeutung sind, oder aber dann, wenn der Personalrat ein entsprechendes Informationsbedürfnis mit vertretbaren Gründen geltend macht. 2. Daten, die für die Berechnung der Kündigungsfrist und ggfs. der zu zahlenden Abfindung von Bedeutung sind (z.B. § 622 Abs. 2 BGB, § 10 KSchG), hat er dem Personalrat immer unaufgefordert mitzuteilen, es sei denn, er darf davon ausgehen, daß sie diesem bereits bekannt sind.«

Normenkette:

BGB § 622 ; BPersVG § 68 Abs. 2 § 72 Abs. 1 § 79 Abs. 1 ; KSchG § 10 ;

Gründe:

I.

Die Verfahrensbeteiligten streiten um die Frage, ob im Rahmen der Mitwirkung bei verhaltensbedingten ordentlichen Kündigungen dem Personalrat auch die Sozialdaten des zu Kündigenden mitzuteilen sind.