VGH Hessen - Beschluss vom 23.10.2003
21 TK 3432/02
Normen:
BPersVG § 44 Abs. 1 ; BPersVG § 69 Abs. 1 ; BPersVG § 75 Abs. 1 Nr. 3 ; BPersVG § 77 Abs. 2 ;
Fundstellen:
NVwZ-RR 2004, 597
Vorinstanzen:
VG Darmstadt, vom 06.11.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 22 K 2539/01

Personalvertretungsrecht des Bundes - Kostenübernahme durch Dienststelle, Mitbestimmung, Mutwilligkeit der Rechtsverfolgung, Personalratsskosten, Rechtsanwaltskosten, Umsetzung, Zustimmung des Personalrats, Zustimmungsversagungsgründe

VGH Hessen, Beschluss vom 23.10.2003 - Aktenzeichen 21 TK 3432/02

DRsp Nr. 2007/24170

Personalvertretungsrecht des Bundes - Kostenübernahme durch Dienststelle, Mitbestimmung, Mutwilligkeit der Rechtsverfolgung, Personalratsskosten, Rechtsanwaltskosten, Umsetzung, Zustimmung des Personalrats, Zustimmungsversagungsgründe

»1. In einem verwaltungsgerichtlichen Beschlussverfahren, das der Durchsetzung, Klärung oder Wahrung der dem Personalrat zustehenden personalvertretungsrechtlichen Befugnisse und Rechte dient, ist die Hinzuziehung eines Rechtsanwalts grundsätzlich geboten und hat daher gem. § 44 Abs. 1 Satz 1 BPersVG ebenso grundsätzlich die Dienststelle die entstehenden Rechtsanwaltskosten zu tragen, es sei denn, das Beschlussverfahren werde mutwillig oder aus haltlosen Gründen in Gang gesetzt (im Anschluss an BVerwG, B. v. 9.3.1992 - BVerwG 6 P 11.90 - BVerwGE 90, 76, 83/84). 2. Mangels prozessualer Gleichwertigkeit der Möglichkeit einer "Inzidentklärung" der personalvertretungsrechtlichen Befugnisse und Rechte des Personalrats in einem anhängig gemachten individualrechtlichen arbeitsgerichtlichen Verfahren stellt es kein mutwilliges Vorgehen des Personalrats dar, wenn er ein verwaltungsgerichtliches Beschlussverfahren in Gang setzt, ohne den Ausgang des arbeitsgerichtlichen Verfahrens abzuwarten.«

Normenkette:

BPersVG § 44 Abs. 1 ; BPersVG § 69 Abs. 1 ; BPersVG § 75 Abs. 1 Nr. 3 ; BPersVG § 77 Abs. 2 ;

Gründe:

I.