LAG Mecklenburg-Vorpommern - Urteil vom 23.10.2012
5 Sa 334/11
Normen:
KSchG § 1 Abs. 2 S. 1 Alt. 2; BGB § 314 Abs. 2; BGB § 323 Abs. 2; BGB § 611 Abs. 1; LPersVG MV § 62 Abs. 2 S. 3; LPersVG MV § 62 Abs. 2 S. 4; LPersVG MV § 68 Abs. 1 Nr. 2; LPersVG MV § 68 Abs. 7; LPersVG MV § 82 Abs. 1; KommunalVerf MV § 134 Abs. 1 S. 1; KommunalVerf MV § 138 Abs. 2;
Vorinstanzen:
ArbG Rostock, vom 03.11.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 1110/11

Unwirksame verhaltensbedingte Kündigung einer Verwaltungsangestellten bei unterlassener Beteiligung des Personalrats in der Sitzung des kommunalen Haupt- und Finanzausschusses

LAG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 23.10.2012 - Aktenzeichen 5 Sa 334/11

DRsp Nr. 2013/4570

Unwirksame verhaltensbedingte Kündigung einer Verwaltungsangestellten bei unterlassener Beteiligung des Personalrats in der Sitzung des kommunalen Haupt- und Finanzausschusses

1. Nach § 82 Absatz 1 Landespersonalvertretungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LPersVG MV) ist die Beteiligung des Personalrats im Rahmen der Mitbestimmung oder Mitwirkung nach den §§ 62 ff LPersVG MV ausgeschlossen, wenn beteiligungspflichtige Maßnahmen (§§ 68 bis 70 LPersVG MV) der Entscheidung der Gemeindevertretung, des Amtsausschusses, des Kreistages, der Verbandsversammlung oder vergleichbarer Organe oder deren Ausschüsse unterliegen. Statt des regulären Beteiligungsverfahrens wird der Personalrat in diesen Fällen von der Dienststelle vor der Sitzung des Entscheidungsgremiums über die beabsichtigte Maßnahme unterrichtet und der Vorsitzende des Personalrats, bzw. das zuständige Gruppenmitglied des Vorstandes des Personalrats, hat dann in dem Entscheidungsgremium ein Teilnahme- und Rederecht (§ 82 Absatz 1 LPersVG MV). 2. Die ordentliche Kündigung unterliegt nach dem Landespersonalvertretungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern der Beteiligungsform der Mitbestimmung im Sinne von § 62 LPersVG MV (wie BAG 23. Juni 2009 - 2 AZR 532/08 - AP Nr. 2 zu § 68 LPVG Mecklenb.-Vorpommern = NZA-RR 2009, 622 = PersR 2009, 447 = PersV 2010, 36).