OVG Sachsen-Anhalt - Urteil vom 12.11.2013
1 L 15/13
Normen:
VwGO § 55a; VwGO § 58 Abs. 2; VwGO § 81 Abs. 1; SGB II § 6 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB II § 6a Abs. 2 S. 3; SGB II § 6a Abs. 7; SGB II § 6c Abs. 1; SGB II § 6c Abs. 2; SGB II § 6c Abs. 3; SGB II § 6c Abs. 4 S. 1-8; LBG LSA § 3 Abs. 1 S. 3; BeamtStG § 16; LBesG NRW § 41 Abs. 1; LBesG NRW § 42 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 12 Abs. 1 S. 1; GG Art. 33 Abs. 5; GG Art. 70 Abs. 1; GG Art. 70 Abs. 2; GG Art. 74 Abs. 1 Nr. 27;
Fundstellen:
DÖV 2014, 168
Vorinstanzen:
VG Halle, vom 12.12.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 5 A 220/11

Vollständigkeit einer Rechtsbehelfsbelehrung bei Verweisung nur auf die Rechtsmitteleinlegung in schriftlicher Form oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle; Eröffnung und Nutzung des elektronischen Rechtsverkehrs durch Verweisung in der Rechtsbehelfsbelehrung bzgl. Rechtsmitteleinlegung; Verfassungsmäßigkeit von besoldungsrechtlichen und versorgungsrechtlichen Regelungen in § 6c Abs. 4 S. 3-7 SGB II (hier: Übertritt eines Beamten in den Dienst eines kommunalen Trägers)

OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 12.11.2013 - Aktenzeichen 1 L 15/13

DRsp Nr. 2014/936

Vollständigkeit einer Rechtsbehelfsbelehrung bei Verweisung nur auf die Rechtsmitteleinlegung in schriftlicher Form oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle; Eröffnung und Nutzung des elektronischen Rechtsverkehrs durch Verweisung in der Rechtsbehelfsbelehrung bzgl. Rechtsmitteleinlegung; Verfassungsmäßigkeit von besoldungsrechtlichen und versorgungsrechtlichen Regelungen in § 6c Abs. 4 S. 3-7 SGB II (hier: Übertritt eines Beamten in den Dienst eines kommunalen Trägers)

1. Eine Rechtsbehelfsbelehrung, die trotz der Eröffnung des elektronischen Rechtsverkehrs nach § 55a VwGO lediglich auf die Rechtsmitteleinlegung in schriftlicher Form oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle (§ 81 Abs. 1 VwGO) verweist, ist unvollständig und deshalb irreführend, weil sie geeignet ist, den Eindruck zu erwecken, die Nutzung des elektronischen Rechtsverkehrs sei ausgeschlossen.2. § 6c Abs. 1 bis 3, Abs. 4 Satz 1, 2 und 8 SGB II ist, soweit er Beamte betrifft, verfassungskonform (A.A. bezogen auf Arbeitsverhältnisse der Tarifbeschäftigten: BAG, Beschluss vom 26. September 2013 - 8 AZR 775/12 -, www.bundesarbeitsgericht.de).3. Es kann offen bleiben, ob die besoldungs- und versorgungsrechtlichen Regelungen in § 6c Abs. 4 Satz 3 bis 7 SGB II verfassungsgemäß sind.