OLG Naumburg - Beschluss vom 31.07.2001
14 UF 90/01
Normen:
BGB § 1618 § 1618 S. 4, S. 1, S. 3 ; ZPO § 621 Abs. 1 Nr. 1 § 621 e Abs. 1 § 621 e § 621 e Abs. 3 § 516 § 519 Abs. 1, Abs. 2 § 621 e Abs. 3 S. 1 ; RPflG § 3 Nr. 2 lit. a § 11 Abs. 1 ; FGG § 50 a Abs. 2 § 50 a Abs. 3 S. 1 ; KostO § 131 Abs. 2 § 30 Abs. 2, Abs. 3 S. 1 ;
Fundstellen:
FGPrax 2001, 240
FamRZ 2002, 637
OLGReport-Naumburg 2002, 146
Rpfleger 2002, 27
Vorinstanzen:
AG Wittenberg, - Vorinstanzaktenzeichen F 398/00

Einbenennung des Kindes - Ersetzung der Einwilligung - Kindeswohl

OLG Naumburg, Beschluss vom 31.07.2001 - Aktenzeichen 14 UF 90/01

DRsp Nr. 2001/13727

Einbenennung des Kindes - Ersetzung der Einwilligung - Kindeswohl

»Auch wenn der Gesetzgeber mit dem Begriff der "Erforderlichkeit" in § 1618 Satz 4 BGB zum Ausdruck gebracht hat, dass über die berechtigten Interessen des nicht sorgeberechtigten Elternteils nicht zu leicht hinweggegangen werden darf (OLG Bamberg in NJW-RR 99, 1451) und die Eingriffsschwelle damit hoch angesetzt ist (Wagenitz in FamRZ 98, 1545 f) führt dies nicht dazu, dass eine Ersetzung der Einwilligung nur in Betracht kommt, wenn ansonsten das Kindeswohl gefährdet wäre (so aber OLG Bamberg aaO). Eine derart restriktive Interpretation des Tatbestandsmerkmals ist weder dem Gesetzeswortlaut zu entnehmen noch mit dem Gesetzeszweck in Einklang zu bringen.«

Normenkette:

BGB § 1618 § 1618 S. 4, S. 1, S. 3 ; ZPO § 621 Abs. 1 Nr. 1 § 621 e Abs. 1 § 621 e § 621 e Abs. 3 § 516 § 519 Abs. 1, Abs. 2 § 621 e Abs. 3 S. 1 ; RPflG § 3 Nr. 2 lit. a § 11 Abs. 1 ; FGG § 50 a Abs. 2 § 50 a Abs. 3 S. 1 ; KostO § 131 Abs. 2 § 30 Abs. 2, Abs. 3 S. 1 ;

Gründe:

I.

Die am 10.05.1985 bzw. 19.12.1989 geborenen Antragsteller zu 1 und 2 sind die ehelichen Kinder der Antragstellerin zu 3 und des Antragsgegners.

Die Ehe der Eltern wurde durch Eintragung im Jahre 1994 geschieden.

Am 7. Februar 1996 heiratete die Antragstellerin zu 3 den Antragsteller zu 4, dessen Nachnamen "S. " sie als gemeinsamen Ehenamen führen.