OLG Hamm - Beschluss vom 22.11.2004
4 WF 272/04
Normen:
ZPO § 621 Abs. 1 ; ZPO § 620a ; ZPO § 620b S. 1 ; ZPO § 620c ; ZPO § 620d ; ZPO § 620e ; ZPO § 620f ; ZPO § 620g ;
Vorinstanzen:
AG Dortmund, vom 09.09.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 179 F 3765/04

Einstweilige Anordnungen in Sorgerechtsverfahren; sofortige Beschwerde

OLG Hamm, Beschluss vom 22.11.2004 - Aktenzeichen 4 WF 272/04

DRsp Nr. 2005/797

Einstweilige Anordnungen in Sorgerechtsverfahren; sofortige Beschwerde

1. § 261 g ZPO findet auch dann Anwendung, wenn die einstweilige Anordnung des Familiengerichts in einer Sorgerechtsangelegenheit auf eine entsprechende Anregung des Jugendamtes ergangen ist. 2. Soweit § 261 g ZPO Anwendungfindet, ist das Rechtsmittel der sofortigen Beschwerde nur nach Maßgabe § 620 c ZPO zulässig. 3. Das Familiengericht hat zu prüfen, ob in einer unzulässigen sofortigen Beschwerde nicht auch ein Abänderungsantrag gem. § 620 b S. 1 ZPO enthalten ist.

Normenkette:

ZPO § 621 Abs. 1 ; ZPO § 620a ; ZPO § 620b S. 1 ; ZPO § 620c ; ZPO § 620d ; ZPO § 620e ; ZPO § 620f ; ZPO § 620g ;

Entscheidungsgründe:

Die Beschwerde ist unzulässig, weil die Zweiwochenfrist zur Einlegung der sofortigen Beschwerde nicht eingehalten worden ist (§§ 621 g S. 2, 620 c S. 1, 569 Abs. 1 ZPO).

1.

§ 621 g ZPO - und nicht die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze über den Erlass einstweiliger Anordnungen - findet auch dann Anwendung, wenn - wie vorliegend - die einstweilige Anordnung des Familiengerichts aufgrund einer entsprechenden Anregung des Jugendamtes ergangen ist (so z.B. auch OLG Karlsruhe, OLGR 2004, 328; OLG Dresden, FamRZ 2003, 1306; Zöller-Philippi, ZPO, 24. Auflage, Rnr. 3 zu § 621 g ZPO; a.A.: OLG Hamm - 2. FamS. - FamRZ 2004, 1046 m.w.N.).