OLG Hamm - Urteil vom 02.02.1996
9 U 192/95
Normen:
ZPO § 286 ; BGB § 249 ;
Fundstellen:
DRsp I(123)431c-e
SP 1996, 408
r+s 1996, 355

OLG Hamm - Urteil vom 02.02.1996 (9 U 192/95) - DRsp Nr. 1997/1679

OLG Hamm, Urteil vom 02.02.1996 - Aktenzeichen 9 U 192/95

DRsp Nr. 1997/1679

1. Ist bei einem Doppelauffahrunfall streitig, ob das mittlere Fahrzeug aufgefahren oder aufgeschoben worden ist, ist der Sachverständigenbeurteilung anhand der Schadenbilder idR. gegenüber Zeugenaussagen der Vorzug zu geben. 2. Hat der Geschädigte ein Ersatzfahrzeug gemietet, kann er die insoweit entstandene Ersatzforderung trotz Abtretung an den Vermieter im Wege der Prozeßstandschaft geltend machen. Hat der Geschädigte durch Verletzung der Tariferkundigungspflicht überhöhte Mietkosten anfallen lassen, kann er nur in Höhe des günstigeren Pauschaltarifs des Vermieters vom Schädiger Ersatz fordern; da der Vermieter von sich aus auf den günstigeren Pauschaltarif hätte hinweisen müssen, begründet der Verstoß gegen diese Pflicht einen Schadenersatzanspruch des Geschädigten, mit dem er ua. gegen die überhöhte Mietforderung aufrechnen kann. 3. Von den nach dem Pauschaltarif berechneten Mietkosten sind 15% als ersparte Eigenaufwendungen abzusetzen.

Normenkette:

ZPO § 286 ; BGB § 249 ;

Hinweise:

S.a. BGH r+s 1985, 62, 63 = VersR 1985, 283, 284 = NJW 1985, 793, 794; BGH r+s 1985, 217 = VersR 1985, 1092 = NJW 1985, 2639; OLG Hamm r+s 1994, 177 = NJW-RR 1994, 923; OLG Köln VersR 1996, 121; Möller/Durst, VersR 1993, 1070 (1072); OLG Nürnberg DAR 1994, 498, 499; OLG Stuttgart NJW-RR 1994, 921, 922; BGH r+s 1996, 266; BGH r+s 1996, 269, 270; OLG Hamm r+s 1995, 340.