OLG Hamm - Urteil vom 02.07.2001
13 U 224/00
Normen:
ZPO § 288 § 532 § 286 § 287 Abs. 1 § 532 § 287 § 412 § 97 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 711 ; BGB § 847 § 823 Abs. 1, Abs. 2 § 249 f. § 842 ; StVO § 1 Abs. 2 ; StVG § 7 Abs. 1 § 18 Abs. 1 ; PflVG § 3 Nr. 1, 2 ;
Fundstellen:
NZV 2001, 468
OLGReport-Hamm 2001, 379
Vorinstanzen:
LG Paderborn, - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 379/98

Verkehrsunfall - HWS-Verletzung - Beweiskraft ärztlicher Bescheinigung - Zurechnung psychischer Folgeschäden - psychisch vermittelte gesundheitliche Primärschäden - Bagatellunfall

OLG Hamm, Urteil vom 02.07.2001 - Aktenzeichen 13 U 224/00

DRsp Nr. 2001/16479

Verkehrsunfall - HWS-Verletzung - Beweiskraft ärztlicher Bescheinigung - Zurechnung psychischer Folgeschäden - psychisch vermittelte gesundheitliche Primärschäden - Bagatellunfall

»1. Hinsichtlich der Frage des Vorliegens einer unfallursächlichen HWS-Verletzung ist ärztlichen Bescheinigungen vom Unfalltag über HWS-Verletzungen nicht uneingeschränkt das entscheidende Gewicht beizumessen; die Bewertung einer solchen Bescheinigung im Rahmen der Beweiswürdigung hängt vielmehr von den Umständen des Einzelfalles ab (entgegen OLG Bamberg, DAR 2001, 121).2. Die Zurechnung eines psychischen Folgeschadens setzt voraus, dass eine mehr als nur geringfügige Primärverletzung feststeht, es sei denn, die Verletzung trifft gerade speziell die Schadensanlage des Verletzten; Maßstab für die Beurteilung der Geringfügigkeit sind die Grundsätze, welche hinsichtlich der Versagung eines Schmerzensgeldes bei Bagatellverletzungen Anwendung finden (im Anschluss an: BGH NJW 1996, 2425, 2426; 1998, 810, 811; 2000, 862, 863).