LSG Sachsen-Anhalt - Urteil vom 16.12.2015
L 2 AS 733/13
Normen:
SGB X § 43 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB X § 50 Abs. 1; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1 in der Fassung vom 24.03.2006 und S. 2 Nr. 1a; SGB III § 328 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB III § 328 Abs. 3 S. 1 und S. 2; SGB III § 330 Abs. 3;
Vorinstanzen:
SG Halle, vom 06.06.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 27 AS 3813/08

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Rechtmäßigkeit der Aufhebung und Erstattung vorläufig bewilligter Leistungen; Notwendigkeit einer endgültigen Entscheidung

LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 16.12.2015 - Aktenzeichen L 2 AS 733/13

DRsp Nr. 2016/4932

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Rechtmäßigkeit der Aufhebung und Erstattung vorläufig bewilligter Leistungen; Notwendigkeit einer endgültigen Entscheidung

Liegen zum Zeitpunkt der Aufhebungsentscheidung bereits die Voraussetzungen für eine endgültige Festsetzung des Leistungsanspruchs vor, richtet sich die Erstattung zuviel gezahlter Leistungen nur nach § 40 Abs 1 Nr 1 SGB II aF und § 328 SGB III. Die Erstattung überzahlter Leistungen setzt dann voraus, dass über den Leistungsanspruch bereits endgültig entschieden worden ist. Ein Änderungsbescheid nach § 48 SGB X enthält eine solche endgültige Entscheidung regelmäßig nicht und kann auch nicht in einen Bescheid über die endgültige Festsetzung von Leistungen umgedeutet werden (Anschluss an BSG, Urteil vom 29. April 2015 - B 14 AS 31/14 R).

Die Berufung wird zurückgewiesen.

Der Beklagte hat dem Kläger auch die außergerichtlichen Kosten des Berufungsverfahrens zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB X § 43 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB X § 50 Abs. 1; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1 in der Fassung vom 24.03.2006 und S. 2 Nr. 1a; SGB III § 328 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB III § 328 Abs. 3 S. 1 und S. 2; SGB III § 330 Abs. 3;

Tatbestand: