BGH - Urteil vom 14.09.2004
VI ZR 32/04
Normen:
SGB VII § 106 Abs. 3 Alt. 3 ;
Fundstellen:
BB 2005, 52
BGHReport 2005, 240
MDR 2005, 214
NJW 2005, 288
NZA 2005, 643
NZS 2005, 544
NZV 2005, 37
VersR 2004, 1604
ZfS 2005, 73
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main, vom 10.11.2003
LG Darmstadt,

Begriff der gemeinsamen Betriebsstätte; Voraussetzungen der Haftungsprivilegierung des Unternehmers

BGH, Urteil vom 14.09.2004 - Aktenzeichen VI ZR 32/04

DRsp Nr. 2004/18026

Begriff der gemeinsamen Betriebsstätte; Voraussetzungen der Haftungsprivilegierung des Unternehmers

»a) § 106 Abs. 3, 3. Alternative SGB VII erfordert eine Verbindung zwischen den Tätigkeiten des Schädigers und des Geschädigten in der konkreten Unfallsituation, die eine Bewertung als "gemeinsame" Betriebsstätte rechtfertigt.b) Das Haftungsprivileg des § 106 Abs. 3 SGB VII kommt einem Unternehmer nur dann zugute, wenn er "Versicherter" im Sinne der Bestimmung und selbst tätig geworden ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 148, 209; 148, 214, 219 f.; vom 25. Juni 2002 - VI ZR 279/01 - VersR 2002, 1107; vom 29. Oktober 2002 - VI ZR 283/01 - VersR 2003, 70, 71 und vom 16. Dezember 2003 - VI ZR 103/03 - VersR 2004, 381, 382).«

Normenkette:

SGB VII § 106 Abs. 3 Alt. 3 ;

Tatbestand:

Die Klägerin war als Auszubildende zur Pferdewirtin von ihrem Arbeitgeber zur Betreuung von dessen Pferden bei einer von dem Beklagten zu 2 auf dem Gelände des Reitvereins V. am 6. Dezember 1997 veranstalteten Hengstkörung eingesetzt. Als sie gegen 16.30 Uhr vor dem Eingangstor der Reithalle dem Hengst ihres Arbeitgebers nach Beendigung der Präsentation eine Decke auflegte, wurde sie von einem vorbeigeführten Pferd an den Kopf getreten und dadurch schwer verletzt.