BGH - Urteil vom 02.03.1967
VII ZR 215/64
Normen:
BGB § 633 ;
Fundstellen:
BGHZ 46, 242
NJW 1967, 1366
ZfBR 1985, 25
ZfBR 1989, 205, 213

Rechte des Bauherrn nach Verstreichen der Frist zur Mängelbeseitigung

BGH, Urteil vom 02.03.1967 - Aktenzeichen VII ZR 215/64

DRsp Nr. 1996/15181

Rechte des Bauherrn nach Verstreichen der Frist zur Mängelbeseitigung

Hat der Auftragnehmer die ihm zur Mängelbeseitigung gesetzte angemessene Frist fruchtlos verstreichen lassen, so kann der Bauherr von ihm einen Vorschuß in Höhe der zur Mängelbeseitigung erforderlichen Kosten verlangen. Den Vorschuß muß er abrechnen.

Normenkette:

BGB § 633 ;

Hinweise:

Anm. Wussow in NJW 1967, 1366.

Der Vorschußanspruch ist ein vorweggenommener und abzurechnender Ersatzanspruch für Aufwendungen des Bauherrn für die Mängelbeseitigung, der seine Grundlage in § 242 BGB findet. Auftragsrecht findet sinngemäß Anwendung: vgl. BGHZ 56, 136 = NJW 1971, 1450; NJW 1983, 2191 = BauR 1983, 365, sowie Ingenstau/Korbion, § 13 VOB/B Rdn. 552 ff.).

Der Vorschußanspruch gilt auch im Verhältnis des Hauptunternehmers zum Subunternehmer, insbesondere, wenn der Hauptunternehmer seinerseits dem Bauherrn einen entsprechenden Vorschuß bereits geleistet hat oder noch zu leisten hat (BGHZ 110, 205 = DRsp I (138) 578 a-c = BauR 1990, 358 = NJW 1990, 1475).

Der Kostenvorschußanspruch besteht auch bei Auftragsentziehung (BGH, DRsp I (138) 533 d = BauR 1987, 689 = NJW 1988, 140; DRsp I (138) 567 d-e = BauR 1989, 462 = NJW-RR 1989, 849) sowie bei dem Anspruch auf Neuherstellung.

Fundstellen
BGHZ 46, 242
NJW 1967, 1366
ZfBR 1985, 25
ZfBR 1989, 205, 213