OLG Naumburg - Urteil vom 16.02.2001
6 U 54/00
Normen:
BGB § 648a Abs. 1 S. 1, Abs. 5 S. 1 ;
Fundstellen:
BauR 2001, 1454
BauR 2001, 997
IBR 2001, 257
NJW-RR 2001, 1165
OLGReport-Naumburg 2002, 481
Vorinstanzen:
LG Halle, vom 09.02.2000 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 168/99

Sicherheitsleistung nach Abnahme des Werks

OLG Naumburg, Urteil vom 16.02.2001 - Aktenzeichen 6 U 54/00

DRsp Nr. 2001/9890

Sicherheitsleistung nach Abnahme des Werks

»1. Der Werkunternehmer kann auch nach Abnahme des Werkes vom Besteller Sicherheit gemäß § 648a Abs. 1 Satz 1 BGB verlangen (wie OLG Dresden, Urteil v. 21.6.1999 - 2 U 801/99 -, BauR 1999, 1314 ff; gegen OLG Schleswig, NJW-RR 1998, 532 und gegen den 9. Zivilsenat des OLG Naumburg, Urteil v. 12.9.2000 - 9 U 115/99 -, vorgehend 5 O 126/95, LG Magdeburg).2. Leistet der Besteller die Sicherheit nicht fristgemäß (§ 648a Abs. 5 Satz 1 BGB), kann der Unternehmer nach den Grundsätzen, die der VII. Zivilsenat des BGH für den Anspruch auf Vergütung, der erbrachten Leistung nach einem gekündigten Werkvertrag aufgestellt hat (BGH, Urteil v. 11.2.1999 - VII ZR 91/98 -, zitiert nach juris, MDR 1999, 801 f) vom Besteller Zahlung verlangen.3. Da die Risiken der Vorleistungspflicht des Unternehmers so lange fortbestehen, bis er bezahlt worden ist (vgl. BGH, Urteil v. 9.11.2000 - VII ZR 82/99 -, ZIP 2001, 110 ff), ist dieser Anspruch auf Vergütung der erbrachten Leistung als einredefrei zu behandeln, der Besteller kann wegen Nachbesserungskosten kein Zurückbehaltungsrecht mehr geltend machen.«

Normenkette:

BGB § 648a Abs. 1 S. 1, Abs. 5 S. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin klagt auf Zahlung der restlichen Vergütung für die Ausführung von Bauleistungen.