OLG Hamm - Urteil vom 12.11.1998
6 U 111/98
Normen:
BGB § 823 ; StVG § 7 § 17 ; PflichtversG § 3 Nr. 1 ;
Fundstellen:
DRsp I(145)496c
r+s 1999, 319

Nachweis eines vorgetäuschten Kfz-Unfalls

OLG Hamm, Urteil vom 12.11.1998 - Aktenzeichen 6 U 111/98

DRsp Nr. 2000/1641

Nachweis eines vorgetäuschten Kfz-Unfalls

Der Nachweis einer - u.a. deliktsrechtliche Schadensersatzansprüche ausschließenden - Unfallmanipulation kann geführt sein, wenn eine Häufung von Indizien und Auffälligkeiten, die zwar zum Teil auch eine anderweitig zu erklären sein könnten, jedenfalls zusammengefaßt den eindeutigen Schluß auf einen verabredeten Unfall rechtfertigen (hier: sogenannter Dreier-Unfall).

Normenkette:

BGB § 823 ; StVG § 7 § 17 ; PflichtversG § 3 Nr. 1 ;

Hinweise:

Ähnlich - wiederum auf dem Hintergrund einer Häufung von Auffälligkeitsmerkmalen - zwei weitere Entscheidungen des OLG Hamm: Urteil - 6 U 148/97 - 30.11.1998, r+s 1999, 321, und Urteil - 27 U 237/98 - 1.12.1998, VersR 1999, 591; s.a. Urteil - 6 U 56/98 - 23.11.1998, r+s 1999, 320 - zu einer Dreier-Auffahr- kollision vor einer Fußgängerampel unter Einsatz eines Mietmöbelwagens, dessen Diagrammscheibe den Manipulationsverdacht erhärtete. Vgl. andererseits zwei Entscheidungen des OLG Köln (Urteil - 19 U 227/97 - 8.5.1998, DRsp-ROM Nr. 1998/18686 = VersR 1999, 1166 = VRS 95, 331, und Urteil - 19 U 263/97 - 5.6.1998, DRsp-ROM Nr. 1998/18694 = DAR 1999, 124 = NZV 1999, 133) in Fällen, bei denen der Beweis für eine Manipulation trotz erheblicher Verdachtsmomente nicht erbracht werden konnte.

Fundstellen
DRsp I(145)496c
r+s 1999, 319