§§ 4, 8 VOB/B

Zu §§ 4 Abs. 7, 8 Abs. 3 Nr. 2 Satz 1 VOB/B Grundsätzlich schriftliche Kündigungserklärung des Auftraggebers bei Anspruch aus §§ 4 Abs. 7, 8 Abs. 3 Nr. 2 Satz 1 VOB/B

BGH, Urt. v. 14.11.2017 - VII ZR 65/14 IBRRS 2017, 4021

I. Das Urteil nimmt Stellung zu der Frage,

ob der Auftraggeber, der Vorschuss verlangt, bei ernsthafter und endgültiger Erfüllungsverweigerung des Auftragnehmers neben einer schriftlichen Kündigungserklärung zum Ausdruck bringen muss, dass er den Vertrag mit dem Auftragnehmer beenden will.

II. Das Urteil hat folgenden Leitsatz:

Ein Anspruch aus § 4 Abs. 7, § 8 Abs. 3 Nr. 2 S. 1 VOB/B setzt gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 1 und Abs. 5 VOB/B grundsätzlich eine schriftliche Kündigungserklärung des Auftraggebers voraus. Bei ernsthafter und endgültiger Erfüllungsverweigerung des Auftragnehmers muss der Auftraggeber, der Vorschuss verlangt, zumindest konkludent zum Ausdruck bringen, dass er den Vertrag mit dem Auftragnehmer beenden will (Abweichung von BGH, Urt. v. 12.01.2012 - VII ZR 76/11, BGHZ 192, 190 Rz 9; Versäumnisurteile vom 09.10.2008 - VII ZR 80/07, Baurecht 2009, 99 Rz. 16 = NZBau 2009, 193 und vom 05.07.2001 - VII ZR 201/99, Baurecht 2001,1577 = NZBau 2001, 623; Urt. v. 20.04.2000 - VII ZR 164/99, Baurecht 2000, 1479, 1481 = NZBau 2000, 421).

III. Die wichtigsten Entscheidungsgründe: