Information über Ablehnung der Kostenübernahme
Lehnt der Rechtsschutzversicherer ganz oder teilweise eine nachgesuchte Deckungszusage ab, so hat er den Versicherungsnehmer hiervon unverzüglich schriftlich zu unterrichten, Nr. 3/4.1 ARB 2021 (Stand August 2022). "Unverzüglich" ist i.S.d. § 121 BGB zu verstehen. Die Gewährung oder Ablehnung von Rechtsschutz muss innerhalb des Zeitraums erfolgen, den der Versicherer bei sachgerechter, nicht schuldhaft verzögerter Prüfung für seine Entscheidung benötigt (BGH, Urt. v. 19.03.2003 - IV ZR 139/01, NJW 2003, 1936). Es bedarf einer substantiierten und nicht lediglich pauschalen Begründung zur Sach- und Rechtslage.
Reaktionsfrist
Als unverzüglich hat die Rechtsprechung zwei bis drei Wochen angesehen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 28.06.2019 - I-4 U 111/17, DRsp Nr. 2020/6694; OLG Frankfurt, Urt. v. 04.09.2013 - 7 U 165/11, DRsp Nr. 2014/11921; OLG Karlsruhe, Urt. v. 06.12.2016 - 12 U 106/16, NJW 2017, 277). Reagiert der Versicherer im Fall der gänzlichen oder teilweisen Deckungsverweigerung nicht innerhalb der Frist, so verliert er das Recht, die Leistung wegen fehlender Erfolgsaussicht oder Mutwilligkeit abzulehnen (BGH, Urt. v. 25.02.2015 - IV ZR 214/14, NJW 2015, 1306; v. 30.04.2014 - IV ZR 47/13, NJW 2014, 2042). In diesem Fall kann er sich dieses Recht auch dann nicht wirksam vorbehalten, wenn er die Leistung aus anderen Gründen ablehnt (BGH, Urt. v. 19.03.2003 - , NJW 2003, ).