Anfechtung eines Testaments wegen eines Motivirrtums (§ 2078 Abs. 1 BGB)

 

 

An das Amtsgericht - Nachlassgericht -

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Nachlassverfahren nach ..., geboren am ..., verstorben am ..., zuletzt wohnhaft in ..., Az.: ...

Ich, ..., geboren am ..., gesetzlicher Erbe meines verstorbenen Vaters, ..., fechte dessen Testament vom ..., eröffnet am ..., an.

Gründe:

In dem o.a. Testament hatte mein Vater, nachdem dessen Ehefrau (meine Mutter) vorverstorben ist, seine Lebensgefährtin, Frau ..., zur Alleinerbin eingesetzt. Wie er mir und auch anderen Personen gegenüber seinerzeit bekundet hat, ist diese Erbeinsetzung ausschließlich deshalb erfolgt, weil die Lebensgefährtin ihm versprochen hatte, ihn bis zum Lebensende zu pflegen. Das hat sie nicht getan und ist schon zwei Monate nach Errichtung des Testaments aus der gemeinsam bewohnten Wohnung ausgezogen.

Beweis:   Zeugnis des ...

Mein Vater, der körperlich schon bei der Errichtung des Testaments krank und pflegebedürftig war, hat alsbald nach dem Auszug gesagt, er wolle das Testament widerrufen. Er hatte auch bereits mehrfach einen Notartermin, den er immer wieder aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Zur Errichtung des Widerrufstestaments kam es dann nicht mehr, weil mein Vater ein halbes Jahr nach dem Auszug der Lebensgefährtin und eingesetzten Alleinerbin plötzlich und doch unerwartet starb.