42.8 Abtrennung vom Verbund

Autor: Götsche

Die Abtrennung der Folgesache VA vom Scheidungsverbund regelt § 140 FamFG. Sie ist zulässig

bei Unmöglichkeit der Entscheidung vor Auflösung der Ehe (§ 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 FamFG);

wenn der VA gem. § 221 Abs. 2 FamFG ausgesetzt ist (§ 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 FamFG);

wenn seit der Rechtshängigkeit des Scheidungsantrags drei Monate verstrichen sind (die Frist beginnt frühestens nach Ablauf des Trennungsjahres, § 140 Abs. 4 FamFG), beide Ehegatten die erforderlichen Mitwirkungshandlungen im VA vorgenommen haben und beide übereinstimmend die Abtrennung beantragen (§ 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 4 FamFG);

bei außergewöhnlicher Verzögerung (beachte auch hier § 140 Abs. 4 FamFG) und dadurch bedingter unzumutbarer Härte (§ 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 5 FamFG);

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die Anforderungen an die Annahme einer unbilligen Härte nach § 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 5 FamFG sinken dabei mit zunehmender Verfahrensdauer (OLG Brandenburg, Beschl. v. 06.08.2020 - 13 UF 114/18, FamRZ 2020, 1854);

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die Verletzung der Verfahrensförderungspflicht bildet als dilatorische Verfahrensführung einen Härtegrund nach § 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 5 FamFG (OLG Brandenburg, Beschl. v. 06.08.2020 - 13 UF 114/18, FamRZ 2020, 1854).

Rechtsfolgen der Abtrennung