OLG Nürnberg - Beschluss vom 15.04.2014
7 UF 1115/13
Normen:
§§ 2, 4 Abs. 5, § 16 Abs. 3 BetrAVG; § 253 Abs. 2 S. 2 HGB; § 1 S. 2, § 6 RückabzinsV; §§ 11, 13, 14, 17, 42, 45 Abs. 1, § 47 VersAusglG; §§ 42, 43 FamFG;
Fundstellen:
FamRZ 2014, 1703
Vorinstanzen:
AG Nürnberg, vom 01.07.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 112 F 194/12

Wertermittlung eines Anrechts der betrieblichen AltersversorgungTeilungskosten einer Direktzusage

OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.04.2014 - Aktenzeichen 7 UF 1115/13

DRsp Nr. 2014/8377

Wertermittlung eines Anrechts der betrieblichen Altersversorgung Teilungskosten einer Direktzusage

1. Bei der Wertermittlung des Anrechts einer betrieblichen Altersvorsorge führt der Zinssatz nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zu einer Verletzung des Halbteilungsgrundsatzes. Zur Korrektur ist bei der Berechnung des Barwerts der Zinssatz nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB ohne den Aufschlag nach § 1 Satz 2, § 6 RückAbzinsVO (Rückstellungsabzinsungsverordnung) zugrunde zu legen. Anschluss an OLG Nürnberg, 11. Senat, Beschluss vom 31.01.2014, Az. 11 UF 1498/13; entgegen OLG München FamRZ 2012, 130; OLG Bamberg FamRZ 2013, 1581; OLG Koblenz FamRZ 2013, 462; OLG Frankfurt, Beschluss vom 01.10.2013, Az. 1 UF 121/13; OLG Hamm, Beschluss vom 19.12.2013, Az. 2 UF 150/13).2. Bei der Wertermittlung ist auch der Rententrend zu berücksichtigen, und zwar, soweit in der Versorgungszusage dem Ausgleichsverpflichteten eine Anpassung in Höhe von 1 % nach § 16 Abs. 3 Nr. 1 BetrAVG zugesagt wurde, in dieser Höhe, andernfalls in Höhe der durchschnittlichen Anpassung der letzten 10 Jahre. Anschluss an OLG München FamRZ 2012, 130; OLG Koblenz FamRZ 2013, 462; entgegen OLG Frankfurt, Beschluss vom 07.08.2012, Az. 1 UF 192/11.