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Ausbildungschancen für alle Jugendlichen

288 Nachvermittlungsaktionen von Kammern und Agenturen für Arbeit werden dafür sorgen, dass alle unvermittelten Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber ein Angebot erhalten.
Derzeit gibt es noch 15.000 unbesetzte betriebliche und 17.000 außerbetriebliche Ausbildungsplätze sowie 40.000 Plätze für eine betriebliche Einstiegsqualifizierung.

Die Partner des Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs trafen sich am 16.10.2006, um die weiteren Schritte zu planen. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos lobte die Anstrengungen der Wirtschaft. Sie habe ihre Zusagen mehr als übertroffen. Dazu trage auch der derzeitige Wirtschaftsaufschwung bei, der sich weiter verstetigen müsse. Derzeit stünden den 50.000 noch nicht vermittelten Jugendlichen mehr als 60.000 Möglichkeiten gegenüber.

Bundesarbeits- und Sozialminister Müntefering betonte, die Herausforderung bliebe riesig. Es sei daher nur einer von vielen notwendigen Schritten, die Zahl der Plätze für Einstiegsqualifizierung für Jungendliche (EQJ) auf 40.000 heraufzusetzen.
 
Problemfeld Jugendliche mit Migrationshintergrund
 
Die Paktpartner widmeten sich auf ihrer Sitzung insbesondere den Bildungs- und Ausbildungschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, nahm daher an der Sitzung teil. Sie betonte, die Lösung der Ausbildungsfrage sei eng verknüpft mit den Bildungs- und Ausbildungsproblemen, die Jugendliche mit Migrationshintergrund haben.
 
Danach

 


• besuchen 44 Prozent der ausländischen, aber nur 19 Prozent der deutschen Jugendlichen eine Hauptschule,

 


• erreichen 17 Prozent der ausländischen Jugendlichen keinen Schulabschluss, gegenüber 8,5 Prozent bei den deutschen,

 


• sinkt die Ausbildungsquote ausländischer Jugendlicher seit 1994 von damals 9,8 Prozent auf 4,4 Prozent.
 
In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Paktpartner, sie wollten ihr Engagement zur Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund zu einem Schwerpunkt ihrer Bemühungen machen.

Schwerpunkt frühzeitige Bildung
 
Die Paktpartner appellierten an die Länder, obligatorische und möglichst beitragsfreie frühkindliche Bildungsangebote zu unterbreiten. Die Qualität der allgemeinbildenden Schulen müsste verbessert und Schülerinnen und Schüler individuell gefördert werden. Weiterhin sei eine systematische Sprachförderung erforderlich.
 
Nur so könne das Problem gelöst werden, dass viele Jugendliche nicht ausbildungsreif sind. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagte, verbesserte frühe Chancen seien billiger als spätere Reparaturmaßnahmen.

Quelle: Bundespresseamt - Meldung vom 16.10.06