Arbeitsrecht -

2. Quartal 2006: Arbeitskosten + 0,7%, Lohnnebenkosten – 0,2%

Die Gesamtkosten einer Arbeitsstunde im Produzierenden Gewerbe und in den marktbestimmten Dienstleistungsbereichen verteuerten sich nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 0,7%.

Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Arbeitskostenindex saison- und kalenderbereinigt um 0,3%.{DB:tt_content:2566:bodytext}

Die beiden Hauptkomponenten der Arbeitskosten entwickelten sich unterschiedlich:

 

Die Bruttolöhne und -gehälter je geleistete Stunde sind im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahresquartal kalenderbereinigt um 1,0% gestiegen, im gleichen Zeitraum sanken die Lohnnebenkosten um 0,2%.
 
Im Baugewerbe sanken die Kosten für den Produktionsfaktor Arbeit im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahr kalenderbereinigt um 3,6%. Hauptgrund für diesen Rückgang ist eine tarifvertraglich vereinbarte Erhöhung der Wochenarbeitszeit in diesem Wirtschaftsbereich. Somit steht den Arbeitskosten ein erhöhter Arbeitseinsatz gegenüber und die Arbeitskosten je geleistete Stunde sinken.
 
Die kalenderbereinigte Wachstumsrate der Arbeitskosten für das erste Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahr wurde gegenüber der ersten Veröffentlichung vom 8. Juni 2006 für Deutschland von 0,6% auf 0,5% korrigiert. Sie ist damit niedriger als in allen anderen EU-Mitgliedstaaten. Die Arbeitskosten sind im vergleichbaren Zeitraum im Euro-Währungsgebiet um 2,2% und in der Europäischen Union um 2,4% gestiegen. Frankreich (+ 3,9%) und das Vereinigte Königreich (+ 2,7%) verzeichneten deutlich höhere Wachstumsraten der Arbeitskosten. Die größte Steigerung der Arbeitskosten je geleistete Stunde wurde in Lettland mit einem Plus von 19,0% ermittelt. Der Arbeitskostenindex misst die Entwicklung der Arbeitskosten je geleistete Stunde in der jeweiligen Landeswährung. Die Zeitreihen von Mitgliedstaaten außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind daher nicht währungsbereinigt.

Quelle: Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 07.09.06