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Fachkräftemangel wird zur Beschäftigungsbremse

DIHK-Präsident mahnt Gesamtstrategie an

Vor allem in der Industrie haben immer mehr Betriebe Probleme, qualifiziertes Personal zu finden. Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), warnt vor einer weiteren Verschärfung des Arbeitskräftemangels.

Braun: "Nach Informationen der Industrie- und Handelskammern wollen jetzt deutlich mehr Unternehmen als noch zu Jahresbeginn in Deutschland neue Arbeitsplätze schaffen. Allerdings macht der Mangel an qualifiziertem Personal immer mehr Betrieben einen Strich durch die Rechnung.
Vom Fachkräftemangel besonders betroffen sind exportstarke Industrieunternehmen wie der Maschinenbau oder Betriebe aus der Medizin- und Elektrotechnik sowie unternehmensnahe Dienstleister. Insgesamt dürften im Verarbeitenden Gewerbe inzwischen mehr als die Hälfte der Unternehmen mindestens bei einem Teil ihrer offenen Stellen Schwierigkeiten bei der Besetzung haben.

 


Der demografische Wandel wird in Zukunft den Arbeitskräftemangel noch verschärfen. Diese Herausforderung kann nur im Rahmen einer Gesamtstrategie erfolgreich angegangen werden: Neben mehr Engagement der Betriebe in der Aus- und Weiterbildung sowie zum Beispiel einer stärkeren Teilhabe Älterer muss sich der Standort Deutschland auch für qualifizierte Ausländern weiter öffnen.

 


Dabei sind pragmatische Lösungen gefragt: So müssten wir mehr um ausländische Hochschulabsolventen werben, die hier zu Lande ihr Studium abgeschlossen haben: Wenn diese einen Arbeitsplatz mit einem gutes Akademiker-Startgehalt von 40.000 Euro pro Jahr finden, sollten wir sie ohne langwierige bürokratische Verfahren zum Bleiben ermuntern.

 


Längst überfällig ist auch, den deutschen Arbeitsmarkt für die osteuropäischen EU-Mitglieder mindestens in einem ersten Schritt für Arbeitnehmer mit Hochschulabschluss zu öffnen. Die Abschottung, die Deutschland im Rahmen der Übergangsfristen noch bis maximal 2011 betreiben kann, führt zu Wachstums- und Beschäftigungsverlusten hier zu Lande und bremst die Integration der Wirtschaftsräume."

Quelle: DIHK - Pressemitteilung vom 08.06.07