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Ausländische Unternehmen aktiv für Ausbildungsplätze

Unternehmen von Inhabern ausländischer Herkunft werden wirtschaftlich immer wichtiger. Dieser positive Trend dürfte sich künftig auch günstig auf den Ausbildungsmarkt auswirken.

Darauf wiesen die Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Andreas Storm am Dienstag in Berlin hin.

Die vom BMBF, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag sowie deutsch-ausländischen Unternehmerverbänden gegründetete Initiative „Aktiv für Ausbildungsplätze“ werde sich für die Einrichtung von rund 10.000 Ausbildungsplätzen bis zum Jahr 2010 einsetzen. Als erste bundesweite Maßnahme sind unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Böhmer und Staatssekretär Storm insgesamt acht Regionalkonferenzen in Städten mit hohem Ausländeranteil vorgesehen. Die Auftaktveranstaltung ist am 25. September in Berlin. Die weiteren Konferenzorte sind Köln, Ludwigshafen, Frankfurt, Hannover, München, Hamburg und Stuttgart. Die von den örtlichen Kammern und Migrantenorganisationen organisierten Veranstaltungen werden abwechselnd von Staatsministerin Böhmer und Staatssekretär Storm eröffnet.
 
Wie Böhmer und Storm weiter ausführten, sei es Ziel dieser Initiative, alle regionalen Akteure, die zu einer Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung ausländischer Unternehmen beitragen können, zu einem gemeinsamen Vorgehen zu bewegen. Dabei sollen möglichst konkrete Absprachen und gemeinsame regionale Aktionspläne vereinbart werden.
 
„Mit den Regionalkonferenzen wollen wir die betriebliche Berufsausbildung als ein wichtiges Instrument nicht nur für die wirtschaftliche, sondern auch für die gesellschaftliche Integration ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken“, sagte Staatsministerin Böhmer. „Unternehmen mit ausländischen Inhabern sind ein bedeutender Teil der deutschen Wirtschaft und damit gleichberechtigte und vor allem gleich gute Partner für die Berufsausbildung. Für ausländische wie für deutsche Jugendliche übernehmen sie eine Vorbildfunktion für eine erfolgreiche wirtschaftliche und gesellschaftliche Integration.“
 
Nach Überzeugung von Andreas Storm kommt ausländischen Unternehmern in Deutschland eine wachsende Bedeutung zu. Ihre Zahl hat sich seit den 90er Jahren auf schätzungsweise rund 300.000 Unternehmen fast verdoppelt. Die Beteiligung an der betrieblichen Ausbildung liegt jedoch - je nach Nationalität - lediglich zwischen 6 bis 15 Prozent. „Die Bundesregierung setzt auf Beratung und Unterstützung. Viele Betriebe bilden noch nicht aus, weil sie mit unserem deutschen Ausbildungssystem nicht vertraut sind.“ Storm kündigte zu diesem Thema auch die Unterstützung durch das BMBF-Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER an. Bereits in der ersten Förderrunde seien zwei Millionen Euro für acht Projekte zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze bei ausländischen Unternehmen vorgesehen.
 
„Wir erhöhen mit unseren Bemühungen auch die Ausbildungschancen für Jugendliche ausländischer Herkunft", betonte Staatssekretär Storm. „Außer der Beherrschung der deutschen Sprache ist die Berufsausbildung der entscheidende Schlüssel zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Integration.“ Knapp 37 Prozent der ausländischen Jugendlichen blieben zur Zeit ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Diese Quote müsse deutlich gesenkt werden, forderten Böhmer und Storm gemeinsam.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - Pressemitteilung vom 19.09.06