Eigenheim

1. Unterhaltsrechtliche Bedeutung des Eigenheims

Das Eigentum an einem Wohnhaus oder einer Eigentumswohnung stellt einen Sachwert dar, der unterhaltsrechtlich sowohl auf Seiten des Unterhaltsberechtigten als auch auf Seiten des Unterhaltsverpflichteten Bedeutung hat. Dieses Immobilieneigentum kann zur Deckung des unterhaltsrechtlichen Bedarfs beim Berechtigten, aber auch zur Erhöhung der unterhaltsrechtlichen Leistungsfähigkeit auf Seiten der Pflichtigen führen. Dies gilt zum einen dann, wenn eine Verwertungspflicht für die Immobilie besteht, was in Form der Vermietung bzw. Verpachtung oder gar der Veräußerung der Fall sein kann. Zum anderen kommt bei einer unterhaltsrechtlich zu akzeptierenden Eigennutzung der Immobilie die Zurechnung eines Wohnvorteils in Betracht. Der weitestgehende Eingriff in das Eigentumsrecht des Art. 14 GG ist dabei die Veräußerungspflicht, die daher besonders sorgfältig zu prüfen ist.

2. Verwertungspflicht, insbesondere Veräußerungspflicht